Re: File server mit ZFS, FreeBSD vs. OpenSolaris vs. Solaris

From: Michael Elbel <Michael.Elbel(at)consol.de>
Date: Thu, 25 Mar 2010 08:40:09 +0100

Hi,

Am 25.03.10 01:28, schrieb Peter Ross:
> demnaechst planen wir, mein Kollege und ich, einen Fileserver aufzusetzen.
>
> Die obengenannten Systeme bieten ZFS an, daher die Auswahl der
> Betriebssysteme.

Für eine Maschine, die vorrangig als File-Server arbeitet würde ich
momentan klar Solaris (egal ob Open oder nicht) bevorzugen. Die
Stabilität, Performance und Interoperabilität gerade mit NFS ist immer
noch deutlich besser als die von FreeBSD (oder Linux). Ob OpenSolaris
oder das normale würde ich davon abhängig machen, inwieweit die neuen
Features, die in OpenSolaris eher implementiert werden wichtig sind und
ob ihr zwischen den OS-Releases patchen wollt - dafür braucht man beim
klassischen Solaris einen Wartungsvertrag.

> Im "weiteren" Kontext (fuer andere Projekte in unserer Firma) scheint
> uns (Open)Solaris brauchbarer zu sein, wir sind derzeit ein CentOS /
> VMware ESXi/ Java-Shop,

> und im Bereich Virtualisierung bzw. "Scheinvirtualisierung" - Zones vs.
> Jails ( besonders wenn es um feingranuliertere Trennung und
> Ressource-Limitierung geht),

Wenn die Zonen- oder Jail-Funktionalität ausreicht ist das eine feine
Sache, die deutlich weniger Performance kostet als volle Virtualisierung.

> (kann jemand vielleicht "frische" Erfahrungen im Bereich "voller
> Virtualisierung" unter beiden Systemen, besonders FreeBSDs
> VirtualBox-Loesung, hinzufuegen?)

Wir setzen hier momentan fast ausschliesslich VmWare ein - die
Steuer-Möglichkeiten und Stabilität ist genial wobei ein Kollege sehr
erfolgreich auch VirtualBox unter Solaris nutzt.

> SAN (iSCSI)

Soll der Server iSCSI nutzen oder selbst als Target dienen? Für Targets
würde ich auch wieder Solaris nehmen, ein Zvol als Target freizugeben
funktioniert hier sehr stabil und peformant.

> und Java (als "Nicht-Java-Entwickler" habe ich
> Schwierigkeiten, die Qualitaet der JDKs unter FreeBSD einzuschaetzen,
> will aber unsere Entwickler nicht frustrieren)
> scheint mir Sun, pardon Oracle;-) die Nase vorn zu haben.

Das seh ich auch so wobei hier Linux teilweise noch performanter ist.

> Wenn es nur eine Nasenspitze ist, bin ich immer noch geneigt FreeBSD den
> Vorzug zu geben.
>
> In der Sun-Welt bin ich derzeit nicht mehr zuhause, und sowohl mein
> Kollege als auch ich sind uns nicht ganz im Klaren, ob man Solaris oder
> OpenSolaris den Vorzug geben sollte.

Wir verwenden hier sowohl FreeBSD als auch Solaris und Linux. Für alles
was Internet/Intranet-Dienste an geht (Web-Server, Mail, Proxy, DHCP,
Mysql, Radius etc.) nehmen wir FreeBSD. Die Storage-Lastigen Dinge wie
NFS, SMB, Backup und iSCSI-Targets werden unter Solaris realisiert,
Linux wird bei Oracle-DBs und Applikations-Servern verwendet.

> Als Hardware setzen wir Dell-Server (x86/64Bit) ein (2950/R 710 und
> aehnliche).
>
> Es stellt sich fuer uns auch die Frage, ob wir ZFS auf "nackten Platten"
> installieren sollten, oder die Perc-Raid-Funktionalitaet bevorzugen
> sollten.

Das hängt ein bisschen davon ab ob ihr die erweiterten
Checksum-Möglichkeiten von ZFS nutzen wollt. Nachteil ist, dass der
Durchsatz von ZFS in raidz und raidz2-Konfigurationen nicht höher ist
als eine einzelne Platte. Sobald ein halbwegs performanter
Raid-Controller zur Verfügung, der auch noch von Solaris unterstützt
wird (weiss ich bei den Percs jetzt nicht) steht und Raid-5 oder -6
benutzt werden soll tendiere ich dazu, das von der Hardware erledigen zu
lassen auch wenn ZFS dann glaubt, nur Einzel-Platten zu haben. Wobei man
sehr aufpassen muss ist, auf keinen Fall unterschiedliche Teile eines
Hardware-Raidests dem gleichen Zpool zuzuordnen weil das die Performance
in den Keller treibt. ZFS optimiert Zugriffe über alle Teile eines
Zpools hinweg, da kommt man so schnell ins thrashen.

Cheers

Michael

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Received on Thu 25 Mar 2010 - 09:34:31 CET

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