Re: Nischensysteme (was Re: BeOS)

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely8.cicely.de>
Date: Tue, 10 Dec 2002 18:24:13 +0100

On Tue, Dec 10, 2002 at 01:54:47PM +0100, Oliver Fromme wrote:
> Ich sehe Linux und FreeBSD durchaus auch im Multimedia- und
> Desktop-Bereich. Ich verwende inzwischen ausschließlich
> FreeBSD für sowas (Textverarbeitung, Bildverarbeitung, Au-
> dio, Video usw.), und die Applikationen, die ich dafür ver-
> wende, sind einfach zu bedienen und erfordern keine UNIX-
> Hacker-Kenntnisse. Im Gegenteil, einiges davon würde ich
> als einfacher und ergonomischer als seine Windows-Pendants
> bezeichnen.

Dem kann ich nur zustimmen.
Alles, was ich bislang machen wollte, war auch machbar.
 
> > Für Programmierer sind alle drei wohl gleichermaßen interessant.
>
> Für einen eingefleischten Programmierer ist das Betriebs-
> system sowieso egal. Da kann jede Herausforderunf interes-
> sant sein. :-)

Mein Umstieg vor Jahren vom C64 zum DOS war schon ein Drama.
Das Gefühl alles machen zu können, das ich beim C64 immer hatte, war
schlicht und ergreifend weg.
Ich habe es erst Jahre später mit FreeBSD/alpha wiedergefunden.
Das es nicht FreeBSD/i386 war liegt einfach daran, daß x86 Assembler
einfach nur Grausam ist.

> > Aber meine Argumentation für BeOS ist nicht "Ich bin technisch
> > Uninteressiert und will nix mit FreeBSD und Linux zu tun haben", sondern
> > "Ich hätte gerne ein OpenSource-BS, mit dem *unter anderem* auch
> > technisch uninteressierte mit "Rechner-Führerscheinwissen" zurecht kommen".
>
> Das trifft auf ein entsprechend aufgesetztes Linux oder BSD
> ebensogut zu.

Ja.

> > Also auch ein System, was man guten Gewissens in einem großen vernetzten
> > System mit Nichttechnikern am Frontend (wie Politiker im Bundestag) als
> > Desktop-System nehmen kann.
>
> Da würde ich bedenkenlos FreeBSD für einsetzen. Sofort.

Dito.
Bei jemanden, der glaubt alles zu wissen ist es durchaus schwieriger.
Ist ja auch kein Wunder, wenn Windows den Leuten was von Modemtreibern
oder von SSL Zertifikaten, die man zum eintragen »starten« muß erzählt.

> > > > Dann ist da natürlich noch das "Problem" des angenehmen, ergonomischen
> > > > Aussehens und der Bedienerfreundlichkeit. In Linux verwende ich fvwm2
> > > > und WindowMaker, die sind wieder für Fortgeschrittene. KDE und Gnome und
> > > > wie sie alle heißen sind für mich einfach indiskutabel weil unnötig
> > > > ressourcenfressend.
>
> Du wirst lachen, aber ich halte auch WindowMaker für ziem-
> lich ressourcenfressend. Ernsthaft.

Kann ich nicht bestätigen.
Der schluckt bei nicht Benutzung der Elemente keine CPU und der
Memory Footprint liegt bei mir auch im unkritischen Bereich.
Außerdem kommt der ohne Probleme mit mehreren Displays zurecht, was
man leider nicht von jedem Windowmanager behaupten kann.
Der einzige Grund, warum ich den nicht auch auffem Notebook einsetze
liegt daran, daß der mit 256 Farben nicht sonderlich praktikabel ist.
Dort benutze ich einen twm.

> > Abgesehen davon hat IMHO ein System, das mit guten Multimediakomponenten
> > genausoschnell bootet, wie KDE unter Linux hochfährt, auch seinen Reiz.
>
> Das Argument der Boot-Geschwindigkeit habe ich noch nie
> verstanden. Es spielt doch keine entscheidende Rolle, ob
> ein PC zum Booten nun 30 oder 40 Sekunden braucht.

Ich kenne booten auch nur zum Installieren, oder Kerneldebuggen.
Viel wichtiger ist für mich, wie schnell ein Notebook aus dem Suspend
erwacht.
Da hat FreeBSD noch nachzuholen - NetBSD binded eine PCMCIA Netzwerk-
karte spürbar schneller ein.

-- 
B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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Received on Tue 10 Dec 2002 - 18:24:28 CET

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