Re: BeOS war: Re: FreeBSD mit mehreren Primären Partitionen

From: Ralf Hagen <aranea-diademata(at)gmx.net>
Date: Mon, 09 Dec 2002 18:24:54 +0100

Hallo!

Oliver Fromme schrieb:
> Du hast mich mißverstanden. Ich meinte nicht, ob BeOS et-
> was bringt, sondern ob es etwas bringt, auf Deine Diskus-
> sion darüber eingehen zu wollen.
>
> Erfahrungsgemäß sind die Verfechter solcher Nischensysteme
> ziemlich emotional bei solchen Dingen, und Argumenten nicht
> unbedingt leicht zugänglich. Das sieht man ja auch ziem-
> lich gut bei den anderen Systemen, die einen qualvollen Tod
> gestorben sind und zuweilen noch als Zombies in Erscheinung
> treten. ;-)
Kann ich Dir echt nicht sagen, bis 96 war ich zwar Verfechter von OS/2,
aber das ist dann ja entgültig verschwunden.

Von FreeBSD wußte ich lange Zeit einfach nur, daß es ein Unix-Klon wie
Linux ist und, im Gegensatz zu Linux, modular, und nicht monolithisch
programmiert ist.

Richtig neugierig auf beide Systeme - BSD und BeOS - bin ich erst durch
<http://ars.userfriendly.org/cartoons/?id=19990523> geworden. ;-)

Mittlerweile läuft bei mir in Zweitpartition BeOS, und ich bin soweit
ganz zufrieden mit dem, was es kann. Wie gut es wirklich ist, kann ich
natürlich jetzt noch nicht sagen.

Meine einzige Motivation, mich damit auseinanderzusetzen, ist es aber
eben, ein Netzwerk Windowsfrei zu bekommen. Einem Argument bin ich
nämlich ganz sicher nicht unbedingt leicht zugänglich: Daß es falsch
ist, daß Linux und FreeBSD nichts für den technisch eher
Uninteressierten sind.

Eine gewisse Kompetenz im Umgang mit Rechnern, vor allem im Netz, ist
immer nötig, verstehe mich da nicht falsch, genauso wenig läßt man ja
auch jemand ohne Führerschein auf die Straße.

Aber bloß, weil jemand einen Führerschein hat, heißt das ja noch lange
nicht, daß er den Motor seines Autos selbst einstellen können muß. Und
momentan muß man IMHO genau das für Linux/FreeBSD können.
Dann ist da natürlich noch das "Problem" des angenehmen, ergonomischen
Aussehens und der Bedienerfreundlichkeit. In Linux verwende ich fvwm2
und WindowMaker, die sind wieder für Fortgeschrittene. KDE und Gnome und
wie sie alle heißen sind für mich einfach indiskutabel weil unnötig
ressourcenfressend.

> Die alte BeOS-Hardware (BeBox) fand ich übrigens wirklich
> nett. Sie hatte es eigentlich nicht verdient, wieder zu
> verschwinden, bevor es sie überhaupt richtig gab. Aber
> auch da hätte ich dann ein BSD (oder meinetwegen ein Linux)
Naja, von der habe ich zwar viel Gutes gehört, aber auf der anderen
Seite bezweifle ich, daß sie viele Chancen hatte.
Die echten Hardcore-BeOS-User wollen jetzt ja wieder einen Bauplan für
eine BeBox 2003 erstellen, sozusagen "Open Engineering". Aber das ist
mir IMHO dann doch zu extrem. Mir reicht es schon, wenn meine
Betriebssysteme das können, wozu ich sie habe.

> draufgetan, anstatt ein neues, proprietäres System mit
> schmalem Support und ungewisser Zukunft.
Da stimme ich Dir teilweise zu.
Der schmale Support und die ungewisse Zukunft unterscheiden OpenBeOS
IMHO allerdings von AmigaOS, OS/2 und wie sie alle heißen.
BeOS ist jetzt OpenSource, damit ist die Entwicklung und der Support
wieder auf eine viel breitere Basis gestellt.

Ich denke mal, es spricht vieles für BeOS und einiges dagegen. Ich denke
aber auch, die Dafür-Argumente überwiegen in der Desktop- und
Frontend-Nische, die BeOS jetzt für sich in Anspruch nimmt.

Yours
   Ralf

-- 
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Received on Mon 09 Dec 2002 - 18:27:46 CET

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