Re: Aw: Re: can't load 'kernel'

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Tue, 5 Jul 2016 06:24:11 +0200

On Mon, 4 Jul 2016 01:23:37 +0200, Breilmann wrote:
> Hallo Polytropen,
> fuer mich steht mehr Arbeit an, als ich dachte:

Das ist bei Apple-Hardware, verbunden mit dem Wunsch, sie unter
FreeBSD nutzbar zu machen, nunmal so. Letztendlich wird man aber
durch ein hervorragend laufendes System entschädigt, wenn man
alles richtig macht. :-)

> Jedes Ctrl-Z scheint auf der Liste ein A mit Zirkumflex zu erzeugen.
> Denn ich versuche, Umlaute etc. zu vermeiden, aber die Autokorrektur
> provoziert dies immer wieder. Oder ist es 'carriage return' + 'line feed'? :(

Also ^Z ist ein typisches Zeichen für MS-DOS-Zeilenumbrüche,
ein A mit Kringel und andere Zeichen deuten oft auf eine
ISO-8859-1/UTF-8-Unverträglichkeit hin.

(vgl. "Schlatildefracterstraße")

> > > ... auf meine MacBook pro schon
> > > Partionen (GPT) vorbereitet.
> > > didk1 im Journaled HFS+, die 251,79 GB soll fuer Mac bleiben, dann
> > > disk0s4 soll ZFS werden mit 244,96 GB fuer das freeBSD mit den slices.
> > > Schließlich
> > > disk0s6 soll UFS werden , d.h. 257,07 GB fuer gemeinsame Daten unter
> > > (Mac)OS X und freeBSD.
> >
> > Das klingt etwas komisch: Das hier gezeigte Schema sieht nicht nach
> > GPT aus, sondern nach MBR. Ist das richtig? Nur bei MBR, wo FreeBSD
> > ein Slice ("DOS primary partition") zugeordnet bekommt, wird innerhalb
> > des Slices die Partitionierung aufgebaut (z. B. da0s1 = 1. Slice,
> > darin da0s1a, -b, -d, -e usw. Partitionen für FreeBSD). Bei einer
> > GPT-Partitionierung werden nur "echte Partitionen" angelegt (also
> > z. B. da0p1 = boot, da0p2 = FreeBSD OS, da0p3 = Daten, da0p4 = ein
> > anderes OS usw.). Oder bezieht sich das jetzt auf die Mac-spezifische
> > Notation, und es ist wirklich GPT?
>
> Ja, ich bin auch irritiert, hatte aber bislang nie mit GPT zu tun -
> voelliges Neuland, da ich immer alte Kisten habe.

In diesem Kontext empfehle ich immer wieder gern:

http://www.wonkity.com/~wblock/docs/html/disksetup.html

Hier wird der praktische Unterschied zwischen MBR und GPT gut
erklärt.

Bei Apple ist es meines Wissens nach so, daß EFI + GPT das Maß der
Dinge ist, wenn es um einen Bootvorgang geht. Das verwendete FreeBSD
muß also beides unterstützen, was ja bei den modernen Versionen des
Systems kein Problem sein sollte.

> Der Appel hat offenbar 2 Seiten, die 'schoene' graphische (heisst
> Carbon, sowas wie X, mit der 'View' Aqua, sowas wie der Fenstermanager)
> und die zugrunde liegende BSD-Schicht, namens Darwin.

Das sieht ja auch alles sehr schön aus und ist insbesondere bei
Entwicklern aktuell sehr beliebt. Das soll natürlich nicht heißen,
daß man auf solchen Systemen mit FreeBSD und den selbst gewählten (!)
grraphischen Darstellungsmitteln nicht auch komfortabel arbeiten
könnte.

> Der Orientierung der Liste gemaess fangen wir mal auf der BSD-Ebene an:
> Im Systembericht (hoffentlich die BSD-Schicht) steht Folgendes - ich
> liste nur die Bezeichnungen auf:
>
> SATA/SATA Express:
> ...
> AEPPLE HDD ...
> Kapazität: ...
> ...
> BSD-Name: disk0
>
> Volumes:
>
> _EFI:
> __BSD-Name: disk0s1
> __Inhalt: EFI
> __UUID des Volumes: ...
>
> _disk0s2:
> __BSD-Name: disk0s2
> __Inhalt: Apple_CoreStorage
>
> _Recovery HD:
> __BSD-Name: disk0s5
> __Inhalt: Apple_Boot
>
> _HDfreeBSD: /* Das ist meine Bezeichnung fuer die freeBSD-Partition, d.h. wo ich ZFS haben will */
> __BSD-Name: disk0s4
>
> _HDDaten: /* Auch meine Bezeichnung */
> __BSD-Name: disk0s6
>
> Abgesehen von der Nummerierung, die wahrscheinlich meinem hin- u.
> her Paritionieren geschuldet ist, sieht doch hier alles logisch aus.

Das muß nicht sein. Bei den Slices (MBR-Schema) "springt" die Nummer
auch, wenn eine "MS-DOS Erweiterte Partition" angelegt wird. Ich
glaube aber, diese Darstellung entspricht da0p1, da0p2, da0p4,
da0p5 und da0p6 nach FreeBSD-Nomenklatur (GPT!).

> Sind dieses also alles Slides, d.h. wie Du sagst, keine echten
> Partitionen?

Die Terminologie ist vielleicht nicht gleich völlig einleuchtend:

Slice = "MS-DOS Primäre Partition", MBR, max. 4 Stück, ferner "MS-DOS
Erweiterte Partition", auch MBR, in denen "Logische Laufwerke in
einer Erweiterten Partition" untergebracht sein können, um die sich
aus der Primärpartitionsproblematik ergebende Begrenzung auf 4 Stück
zu umgehen.

Gerätenamen-Beispiel: ad0s1 oder da1s2

In einem Slice legt FreeBSD das an, was als Partition bezeichnet wird,
also eine "Unteraufteilung von Slices". Diese werden mit Buchstaben
gekennzeichnet und sind auf 6 Stück begrenz (bis "h"; "c" ist reser-
viert und steht für "das ganze Slice" oder "die ganze Platte", "b"
ist für Swap-Partitionen vorbehalten, "a" ist für Boot-Partitionen
erforderlich). Diese Partitionen werden dann mit einem Dateisystem
formatiert (z. B. UFS).

Gerätenamen-Beispiel: ad0s1a oder da1s2e

Die Slices wurden aus Kompatibilitätsgründen eingeführt. Wenn man
sie wegläßt, nennt man das "Dedicated" (auch "Dangerously Dedicated",
um auszudrücken, daß die "Gefahr" besteht, daß "Windows" damit nicht
umgehen kann). Für FreeBSD sind sie nicht zwingend erforderlich. So
kann man z. B. eine ganze Festplatte oder SSD exklusiv für FreeBSD
nutzbar machen mit nur einer einzigen Partition. In MBR-Multi-Boot-
Umgebungen sind Slices jedoch sehr sinnvoll.

Gerätenamen-Beispiel: ad0a oder da1c (Synonym: da1)

Typische alte Tools: fdisk, disklabel, boot0cfg; neues Tool: gpart

So, das war MBR.

Bei GPT ist die Bezeichnung Partition einfacher: Es ist schlichtweg
eine Partition, die ein Dateisystem tragen kann. Die Numerierung erfolgt
einfach durch Zahlen. Diese Partitionen sind "direkt" auf dem Gerät
angelegt.

Gerätenamen-Beispiel: ad0p1 oder da1p3

Tool: gpart

Slices und (FreeBSD-spezifische, in Slices liegende) Partitionen sind
hier nun nicht mehr erforderlich.

> D.h. die kann ich gar nicht so einfach auf/in andere Dateisysteme
> formatieren?

Doch, mit newfs kannst Du jedes Direktzugriffsgerät mit einem UFS-
Dateisystem versehen, z. B. "newfs da0" erzeugt da0c = da0, oder
"newfs da0s1" erzeugt da0s1c = da0s1 (Slice s1 vorher anzulegen),
oder "newfs da0s1e" erzeugt da0s1e (Partition e in Slice s1 vorher
anlegen), oder eben bei GPT: "newfs da0p1" formatiert die 1. GPT-
Partition mit UFS und erzeugt sinngemäß da0p1c = da0p1.

> Jetzt warte ich erst mal Deine Antwort diesbezueglich ab. In der
> Zeitschrift freeX, meine Guete, was gab es geile Zeitschriften in
> D, war mal ein Artikel, dass verschiedene BSD-Systeme sich schlecht
> auf einer Platte vertragen.

Kann ich nicht bestätigen, bei mir haben sich mal testweise OpenBSD,
FreeBSD, NetBSD und Linux auf ein und derselben Platte gekloppt. Nur
OS/2 mochte mich nicht, das hat mir mal eine Partitionstabelle zer-
schossen, die ich dann mit dem Norton Diskeditor von Hand (!) nach
ellenlanger manueller Hex-Berechnung rekonstruiert hatte. Nur bei
einem UFS-USB-Stick hatte ich weniger Glück, da wollte "Windows"
nämlich was reparieren - hinterher war alles kaputt. Man kennt das
ja. :-)

Das Formatieren der Partitionen übernimmt i. d. R. der FreeBSD-
Installer (bsdinstall). Man braucht also im Grunde nur den Platz
für die gewünschte Partition freizulassen und auch deren Anlagen
den Installer machen lassen (also nicht extra eine Partition an-
legen und die dann "nachnutzen" wollen). Grund dafür ist, daß
(zumindest im MBR-Schema) verschiedene Partitionstypen existieren,
die durch das Betriebssystem, das darin sitzen soll, festgelegt
werden müssen (z. B. "sysid 165 (0xa5),(FreeBSD/NetBSD/386BSD)").

Dieser Absatz ist übrigens ein prima Beispiel dafür, wie man das
Wort "Partition" mal für das eine, mal für das andere Ding benutzen
kann, um den geneigten Leser zu verwirren. :-)

> Das Festplattendienstprogramm (graphisch) fasst die Mac-Partitionen
> zusammen u. listet die beiden anderen gesondert auf. Hierbei wird
> die Mac-Partition als logisches Volume bezeichnet, die anderen als
> "SATA internes physisches Volumen". Sie heissen dort disk0s4 und
> disk0s5, statt wie oben angegeben disk0s6.
> Etwas merkwuerdig! :-o

Vielleicht liegt das daran, daß sie keinen Dateisysteminhalt haben
und das Dienstprogramm daher keinen sinnvolleren Namen zuordnen kann?

> > Ich habe lange keinen Mac mehr gesehen und stelle daher vermutlich
> > auch mal dumme Fragen. :-)
> Auf dem Deckel ist ein Apfel, wenn's laeuft, kleb ich 'nen Beastie
> drauf, der rein piekt oder ein Apfelstueck ausspuckt.

Man könnte ja ein Feuer drunter machen... Brat-Apfel. :-)

> > Hast Du mal 11-CURRENT versucht? Meines Wissens ist da die Unter-
> > stützung für "komische Plattformen" besser. Siehe insoweit:
> >
> > https://gist.github.com/mpasternacki/974e29d1e3865e940c53
> Versteh ich erst mal nicht, aber das ist schon mal so zu dieser Jahreszeit.
> [Wie sagt Beckenbauer: Ja, des, des is - ja, ha ha, da schau'n mer mal.]

Das Sie das äh, Sie das daß äh das äh äh äh lassen Sie mich ausreden! :-)

> > https://wiki.freebsd.org/AppleMacbook
> Ja, ist gut, muss noch was lesen ...

Auf jeden Fall. Installation auf Apple-Hardware ist nunmal nicht
trivial. Aber möglich.

> > Aber bei Dir scheint das Problem vorrangig zu sein, daß ja nicht
> > mal die Boot-CD startet. Die o. g. Prozedur verwendet das USB-Stock-
> > Image auf einer Speicherkarte zur Installation. Wäre das eine
> > Alternative für Dich?
> Ich werde es mal mit einem Stick versuchen, den ich unter Knoppix
> erstelle. Vielleicht kommt das Theater daher, dass es doch keine
> richtige Rockridge-CD ist. [Schau'n mer mal]

Sollte es aber sein, sonst können Dateinamen nicht richtig "aufgelöst"
werden. Das auf der FreeBSD-Seite zum Download bereitstehende Image
sollte aber diese Erweiterung schon haben. Wenn man es dann 1:1 auf
einen optischen Datenträger brennt (SAO + Abschluß!), ist eigentlich
alles in Ordnung.

Beim USB-Stick-Image ist auch darauf zu achten, daß die Kopie 1:1
erfolgt; "dd" ist das ideale Tool dafür und sollte auch unter Mac OS X
verfügbar sein.

Der zuvor genannte Artikel spricht aber von einer Speicherkarte sowie
der Tastenkombination, die den Rechner davon booten läßt. Hä? Hat das
MacBook denn einen SD-Kartenslot? - Man sieht schon: Ich habe lange
keinen Mac mehr gesehen; neben musealen Stücken ist ein iBook G4 hier
der letzte Überlebende der Mac-Ära...

> > Nur, wenn Du ihn auch ausgefüllt hast, den Antrag auf Erteilung eines
> > Antragsformulars. :-)
> Das Lied kennst Du?

Ich kenne das sogar aus dem wirklichen Leben. :-)

> PS Mal gespannt, wie sich das Layout jetzt gestaltet.:(

Bis auf leichte Zeilenüberlänge (vor Spalte 70 umbrechen, das ist
angenehm) ist alles in Ordnung. Auch die Umlaute gehen.

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Andra moi ennepe, Mousa, ...
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Received on Tue 05 Jul 2016 - 06:24:22 CEST

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