Re: DS-DD-Floppy im modernen USB-LW lesen

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Tue, 10 Dec 2013 21:46:03 +0100

On Di, 2013-12-10 at 13:20 +0100, Oliver Fromme wrote:
> Marc Santhoff wrote:
> > nachdem alle PC-Format-Floppies bereits entsorgt sind, quäle ich mich
> > damit, ein paar alte CP/M-Scheiben kopieren zu wollen. Das Problem ist:
>
> Ich fürchte, das kannst Du vergessen. Das "Einfachste" dürfte
> es sein, ein klassisches internes Diskettenlaufwerk zu erstehen.
> Gibt's neu für 10 bis 20 Euro, gebraucht für weniger, wobei man
> allerdings bei gebrauchten Diskettenlaufwerken aufpassen muss,
> da die hochbetagt und dementsprechend verschlissen sein können
> (und Verkäufer schreiben häufig das Blaue vom Himmel herunter).
>
> Vorausgesetzt natürlich, dass Dein Mainboard noch den passenden
> Anschluss für sowas hat. Ist heutzutage nicht mehr so verbreitet.

Das ist der springende Punkt. Ich besitzer schon ein Laufwerk mit Kabel.
Nur einen Rechner mit dem passenden Anschluß will erstmal aktiviert
werden.

> > 1,44 MB-Laufwerk
> > 640kB netto-Floppy DS/DD
>
> DS-DD wäre eigentlich 720 kB (2 Seiten * 80 Spuren * 9 Sektoren
> * 512 Bytes). Wie sind die denn formatiert? Wenn's wirklich
> 640 kB sind, tippe ich auf 8 Sektoren pro Spur, aber theoretisch
> sind auch exotischere Formate wie z.B. 16 Sektoren mit je nur
> 256 Bytes denkbar; sowas habe ich mal bei einem MIDI-Keyboard
> mit eingebautem Diskettenlaufwerk gesehen.

Das ist ein sehr exotisches CP/M-Format. Für die Liebhaber: ein Memotech
hat die mal geschrieben.

> > Wenn ich die Floppy einstöpsle gibt es Fehlermeldungen wie die:
> >
> > <log>
> > Dec 9 21:31:58 puma kernel: (da0:umass-sim0:0:0:0): Retrying command (per sense data)
> > Dec 9 21:31:59 puma kernel: (da0:umass-sim0:0:0:0): READ(10). CDB: 28 0 0 0 0 80 0 0 10 0
>
> Wenn ich den CDB richtig dechiffriere, versucht er, 16 Sektoren
> ab der (linearen) Sektoradresse 128 zu lesen. Warum er das tut,
> ist mir nicht ganz klar, spielt aber auch keine große Rolle.
>
> > Dec 9 21:31:59 puma kernel: (da0:umass-sim0:0:0:0): CAM status: SCSI Status Error
> > Dec 9 21:31:59 puma kernel: (da0:umass-sim0:0:0:0): SCSI status: Check Condition
> > Dec 9 21:31:59 puma kernel: (da0:umass-sim0:0:0:0): SCSI sense: MEDIUM ERROR asc:30,0 (Incompatible medium installed)
>
> Yup, ist klar. Er versucht, eine DD-Diskette (250 kbps) als
> HD-Diskette zu lesen (500 kbps). Da findet er natürlich nichts
> Sinnvolles.

Seltsam ist der USB-Treiber schon. Auch wenn keine Diskette drin steckt,
prüft der ständig oder so, es kommen dauernd Geräusche aus dem Laufwerk
und die LED leuchtet. Oder das Laufwerk ist seltsam.

> > OK, also erstmal einstellen mit "fdcontrol". Das geht aber nicht, da das
> > Laufwerk mit sich selbst beschäftigt ist bzw. ohne Diskette keine device
> > vorhanden ist, das die PArameter entgegennimmt. Oder das Laufwerk kann
> > es nicht:
> >
> > # fdcontrol /dev/fd0
> > fdcontrol: open(/dev/fd0): No such file or directory
>
> /dev/fd0 ist ein "richtiges" Floppy-Device (daher bei Dir nicht
> vorhanden), keines, das per USB beschnitten ist. Und fdcontrol
> funktioniert nur mit richtigen Floppy-Devices.

Da springt also das Huhn von Ei.

> > Was mache ich falsch?
> > Welches Device muß angesprochen werden?
> >
> > Wie schon erwähnt, "normal" formatierte PC-FLoppies sind unauffällig,
> > funktioniert gut.
>
> USB-Diskettenlaufwerke verwenden das UFI-Protokoll (was bei
> Dir auch korrekt im dmesg erscheint). Hierbei kann man den
> Medientyp (DD, HD) und die genauen Parameter (Transferrate,
> Sektoren pro Spur usw., wird im UFI-Standard "flexible disk
> page" genannt) mit einem "MODE SELECT" auswählen. Das Problem
> ist, dass FreeBSD diese Möglichkeit nicht bietet, soviel ich
> weiß.

Schade, wäre auch zu einfach gewesen. Aber verständlich, als es
USB-Floppies gab, waren die DD-Disketten schon lange Geschichte. Klar
das niemand sowas implmentieren und pflegen möchte.

> Man könnte allerdings mit camcontrol ein solches MODE SELECT
> manuell abschicken. Da ich kein USB-Diskettenlaufwerk zur
> Hand habe, um es auszuprobieren, kann ich leider den genauen
> Aufruf nicht nennen. Vielleicht kann ja Bernd weiterhelfen?

Uff, nö. Ist mir mangels Gewohnheit zu heikel und zu mühselig. Da
schließe ich lieber einen alten 386er an und sehe zu, daß FreeBSD 4-EOL
drauf läuft. Ich ahne schon Streß mit boot devices, aber ich kann
einfach eine Platte reinstöpseln - ich glaube die WD 2850 läuft noch
gut.

Wenn das klappt kann ich mich auch gleich mit den 5,25"-Scheiben
befassen ...

Danke sehr.
Marc

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Tue 10 Dec 2013 - 21:46:10 CET

search this site