Re: Slice, Partition, labels

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Mon, 12 Nov 2012 22:07:02 +0100

On Mon, 12 Nov 2012 20:59:17 +0100, bernhard(at)gtkx.de wrote:
> Hallo alle,
>
> ich hab ein Verständnis Problem.
>
> Unter Windows ist die Aufteilung der Festplatte unter primäre und
> logische "Partitionen"

Nicht ganz.

Auf dem "Top-Level" unterscheidet man wie folgt:

a) Primäre DOS-Partition
b) Erweiterte DOS-Partition

In einer "erweiterten DOS-Partition" können dann logische
Laufwerke angelegt werden. Diese "Erweiterung" hat man
geschaffen, da nur 4 "primäre DOS-Partitionen" pro Fest-
platte zulässig sind.

Sowohl eine "primäre DOS-Partition" als auch ein "logisches
Laufwerk in einer erweiterten DOS-Partition" trägt dann ein
Dateisystem, z. B. FAT oder NTFS.

> Unter Unix scheint es so zu sein, dass die Primären Partitionen als
> "Slice" bezeichnet werden?

Ja, richtig.

> Und logische Partitionen als "Partition" bezeichnet werden?

Auch hier: Nicht ganz.

Ein Slice entspricht einer "primären DOS-Partition". In diesem
Slice werden die Partitionen angelegt. Es ist also vergleichbar
mit dem Mechanismus der "erweiterten DOS-Partition", nur daß er
eben eine solche nicht erfordert.

Das Limit, 4 Slices auf einem Laufwerk anlegen zu können, gilt
auch hier. In einem Slice können, wenn ich mich richtig erinnere,
auch nur begrenzt Partitionen angelegt werden, wobei es auch
hier Sonderfälle gibt:

Die Partition 'a' beschreibt eine Boot-Partition.

Die Partition 'b' ist eine Swap-Partition.

Die Partition 'c' ist "das gesamte Slice" oder "das gesamte Laufwerk",
d. h. zum Beispiel ad0s1c = ad0s1; da1c = da1. Dieser "Wegfall" ist
irgendwann in FreeBSD 5 passiert.

Die Partitionen 'd' bis 'h' können frei belegt werden.

Eine Partition trägt ein Dateisystem, z. B. UFS. Ausnahme ist
die Swap-Partition.

Man kann den Slice-Teil weglassen und die Partitionen "direkt"
auf dem Gerät anlegen. Dies nennt man "Dedicated", weil es
Systeme gibt, die damit nicht klarkommen, z. B. "Windows".
Manchmal liest man auch "Dangerously Dedicated", aber gefährlich
ist da nichts daran. Es ist sogar historisch der Normalfall.

Natürlich gilt das so nicht mehr, wenn Du statt dem "MBR-System"
das "GPT-System" zur Partitionierung verwendest. Die Bezeichner
heißen dann z. B. ada0p1 oder da3p4.

Sollte diese terminologische Frage bereits bekannt sein, so habe
ich nichts geschrieben. :-)

> Mit fdisk werden die "slice" verwaltet und
> mit disklabel werden die "Partitionen" verwaltet.

Genau.

> Nun mein Verständnis Problem:
>
> Unter fdisk wird der Festplatten Geometrie Rechnung getragen indem man
> die Start/End Sektoren angeben muss!? Aber unter disklabel wird nur noch
> die gewünschte Größe und Typ angegeben. Spielt da die
> Festplatten-Geometrie keine Rolle? Wie werden die "Partitionen" intern
> verwaltet?

Soweit ich mich erinnere, werden die entsprechend nur
"umgerechnet". Dabei kann man z. B. die "4k-Orientierung"
für neue Festplatten beachten.

Seit LBA und überdimensional großen Festplatten ist die
C/H/S-Be- und Umrechnung wohl eher als weitgehend intern
und unwichtig zu betrachten...

> Ist die Angabe der gewünschten Größe eine Art Quota???

Nein, hier wird der Platz für das Anlegen des Dateisystems
"reserviert", denn erst nach dem Formatieren kann man mit
Dateigrößen hantieren.

> fdisk zeigt mir (Version 9.1.RC3) "mist" an!? Woran liegt das? Kann es
> sein dass das an gmirror liegt? Oder an GPT?

Dazu müßte man den "Mist" sinnvollerweise sehen. :-)

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Mon 12 Nov 2012 - 22:07:11 CET

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