Re: Verständnisfrage zu top

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Sun, 9 Jan 2011 16:51:38 +0100 (CET)

Detlef Peeters <listen(at)heringa.de> wrote:
> On Sun, 09 Jan 2011, Marc Santhoff wrote:
> > SSD macht Spaß. Es könnte höchstens noch eine kleine Moosgummiplatte
> > oder ein Polsterkissen mitgeliefert werden, damit man sich nicht am Kinn
> > verletzt, wenn es auf die Schreibtischplatte fällt. ;)
>
> Hast Du die SSD ganz normal in Betrieb genommen, oder das Dateisystem
> mit "newfs -E" angelegt?

Bei einer jungfräulichen SSD ist -E überflüssig. Die ist
ab Werk ja ohnehin leer.

Ich würde allerdings empfehlen, beim Partitionieren und
beim newfs auf das Alignment zu achten. Ich habe es so
gemacht, dass die erste Partition (ada0s1a) bei Sektor
65 beginnt. Wieso? Weil die BIOS-Geometrie 63 Sektoren
pro Spur annimmt, beginnt die erste Slice (ada0s1) bei
Sektor 63. (Die C/H/S-Geometrie ist zwar heutzutage fast
bedeutungslos, da ich aber von dem Ding booten möchte,
will ich mich nicht mit dem BIOS über solche Details
streiten.) 63 und 65 ergibt zusammen 128, d.h. die erste
Partition beginnt genau ab Sektor 128 (= 64 KB) auf der
Platte, was auf jeden Fall vom Alignment passt. Die
Partitionen sind alle Vielfache von 1 GB groß, so dass
deren Alignment ebenso passt.

Die Dateisysteme (UFS2) habe ich mit folgenden Kommandos
angelegt:

newfs -U -n -i XXX -b 32768 -f 4096 /dev/ada1s1X

Die meisten SSDs verwenden intern 4-KB-Sektoren (wie auch
die neuen WD-EARS-Festplatten und einige andere). Wenn
das Dateisystem immer nur mit ganzen Sektoren arbeitet,
kann das die Performance verbessern bzw. erleichtert dem
SSD-Controller die Arbeit. Dafür sorgen die -b und -f
Optionen. -i rechne ich mir immer je nach Anwendungsfall
aus (Größe dividiert durch erwartete maximale Anzahl der
Dateien, mit etwas Sicherheitsspielraum). Kann man aber
auch weglassen, wenn man sich nicht sicher ist.

Und wie gesagt, ich mounte die Dateisysteme dann mit dem
Flag "noatime". Auszug aus meiner /etc/fstab:

/dev/ada0s1a / ufs rw,noatime 1 1
/dev/ada0s1d /var ufs rw,noatime,nosuid 2 2
/dev/ada0s1e /usr ufs rw,noatime 2 2

Und /tmp sollte _nicht_ auf der SSD sein. Ich leg's immer
auf ein MemoryFS (zukünftig evtl. auf ein tmpfs, wenn da
die letzten Bugs ausgemerzt wurden):

md /tmp mfs rw,-s512m,-S,nosuid,async 0 0

Swap habe ich ausgeschaltet. Auf eine SSD zu swappen bzw.
zu pagen ergibt nur in Ausnahmefällen Sinn (FreeBSD hat
leider nicht das Swapcache-Feature von DragonFly BSD).
Meine Workstation hat eh noch nie geswappt. Bei einem
Server mit SSD würde ich den Swap auf eine herkömmliche
Festplatte legen, oder sogar per NFS übers Netz swappen.
Und wenn ein Rechner regelmäßig swappt, dann ist da eh
etwas im Argen (z.B. zu wenig RAM, falsch konfigurierte
oder schlampig programmierte Software), das man beheben
sollte.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
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"... there are two ways of constructing a software design:  One way
is to make it so simple that there are _obviously_ no deficiencies and
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deficiencies."        -- C.A.R. Hoare, ACM Turing Award Lecture, 1980
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Received on Sun 09 Jan 2011 - 16:52:01 CET

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