Re: Was habt 'n Ihr so fuer Grafikkarten?

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Wed, 23 Dec 2009 14:53:54 +0100

On Wed, 23 Dec 2009 11:44:24 +0100 (CET), Dominik Brettnacher <dominik(at)brettnacher.org> wrote:
> On Mon, 21 Dec 2009, Polytropon wrote:
>
> > Auch das Web, reduziert auf HTML (inklusive der ordnungs-
> > gemäßen Verwendung von alt= und longdesc= bei img), war
> > viel blindenfreundlicher.
>
> Ich habe den Eindruck, dass hier die Vergangenheit verklärt wird. Auch in
> den Neunziger Jahren wurden alt-Tags nicht in dem Maße genutzt, wie das
> wünschenswert gewesen wäre.

Entschuldige, dann hast Du mein Statement in den falschen
Hals bekommen. Ich bin mir bewußt, daß das, was wünschens-
wert gewesen wäre, auch in der Vergangenheit nur sehr
selten genutzt worden ist. Heute, wo "Flash" an die Stelle
animierter GIFs getreten zu sein scheint, ist es noch
weitaus schlimmer. Bilder konnte man bequem abeschalten,
man brauchte auch kein plattformspezifisches Plugin für
den Browser. Die HTML-Klausel img sah zumindest die
Verwendung von alt= und longdesc= vor, ob das für deren
"Nachfolger" auch gilt, bezweifle ich.

Blinde Menschen waren schon immer von einem piktographie-
zentrierten Konzept irgendwo ausgeschlossen. Dienste wie
FTP, News oder Mail, die weitgehend auf Text reduzierbar
waren, was auch für die jeweiligen Klientprogramme galt,
konnten leichter genutzt werden.

Als Idee kann man sich mal anschauen, wie populäre Webseiten
im lynx-Browser aussehen, wenn man denn überhaupt etwas
zu sehen kriegt.

> Auch die Hardware in der "Mac-Ecke" halte ich nicht für zuverlässiger, als
> PC-Hardware, sondern eher auf demselben Niveau.

Mittlerweile würde ich hier voll zustimmen, was wohl auch
daran liegt, daß die Innereien vom Mac und vom PC aus der
selben Suppenküche stammen.

> Ich benutze Macs seit 2003, inzwischen das dritte Gerät. Das
> erste (iBook G4) hatte pünktlich nach Ablauf der Gewährleistung Probleme
> mit Display und Touchpad.

Naja, ist bei mir ähnlich, allerdings mit Fallschaden vom
Vorbesitzer. :-)

> Beim zweiten Gerät (MacBook Pro) hat sich nach
> nichtmal zwei Jahren der Grafikchip verabschiedet, der Akku war schon nach
> 6 Monaten nicht mehr zu gebrauchen.

Das Gerät hätte gut daran getan, sich ein Beispiel an meinem
IBM Thinkpad 755C zu nehmen - 15 Jahre alt, der Originalakku
hält noch über 3 Stunden.

> Ich würde mir wieder einen Mac kaufen, allerdings nicht, weil alles so
> zuverlässig ist, sondern, weil ich mir um die Anpassung des Systems an die
> Hardware keine Gedanken machen muss.

Das ist ja auch der Punkt, mit dem Apple wirbt, zumindest
impizit: Man kauft nicht einen Computer, noch kauft man
nicht einen Computer mit irgendwelcher Software dazu,
sondern man kauft eine Art integriertes Paket mit gegen-
seitiger Abstimmung. Und das ist wohl das, was den Preis-
unterschied ausmacht.

> Ich möchte weder Windows auf meinem
> Notebook betreiben, noch möchte ich mir Gedanken machen, wie ich die
> ganzen Hardware-nahen Funktionen unter Linux oder FreeBSD benutzen kann:
> Einwahl über Bluetooth, die UMTS-Karte, externe Displays in verschiedenen
> Varianten, der "Ruhezustand" durch einfaches Zuklappen usw.

Letzteres war für mich, das darf ich an dieser Stelle
vielleicht noch einfügen, immer ein Greuel, insbesondere
in diesen zwei Situationen:

1. Man fährt das Gerät runter (z. B. durch Drücken der
Betriebstaste) und klappt es zu - es kann ja allein
runterfahren und dann ausgehen. Macht es aber nicht.

2. Man betreibt das Gerät mit externer Bedienperipherie
und klappt es zu, weil man ja ohnehin Tastatur, Maus und
Monitor angekabelt hat und denkt, man könne nun weiter-
arbeiten. Kann man aber nicht.

Bei älteren Modellen war das nie problematisch (z. B.
mein olles K6-500MHz-Laptop von Siemens-Fujitsu), bei
neueren Geräten scheint man dieses Verhalten wohl auch
nicht abstellen zu können.

> Außerdem ist ein Mac eine gute Ausgangsbasis, um mit anderen System in
> Kontakt zu sein. Für die Unix-Welt gibt es einen brauchbar integrierten
> X-Server und die meisten gängigen Programme für die Kommandozeile.

Das stimmt. Man muß sich über das Nichtvorhandensein
standardisierter Schnittstellen und Verfahren keine
Gedanken machen, z. B. NFS-Unterstützung o. dgl.

> Für die
> bunte, bzw. die Windows-Welt gibt es Office, ordentliche Browser und alle
> nötigen, blinkenden Plug-Ins.

Stimmt. Man genießt irgendwie beide Welten - die direkte,
klare und determinierbare Linie von UNIX sowie die bunte,
blinkende, unterhaltende und allwissende Welt der GUI.
Und alles ist gut integriert (anstatt irgendwie zusammen-
geschustert).

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Wed 23 Dec 2009 - 14:54:06 CET

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