Re: Was habt 'n Ihr so fuer Grafikkarten?

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Tue, 22 Dec 2009 15:52:12 +0100 (CET)

Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> Oliver Fromme wrote:
> > [...] Dazu zählen durchaus auch anspruchs vollere Sachen
> > wie das Umkodieren eines Videos oder Bildbearbeitung.
>
> Jetzt muß ich mal gemein sein: Solche "anspruchsvolleren"
> Sachen habe ich schon mit einem ollen 500-MHz-AMD-Rechner
> vor vielen Jahren gemacht. Wieso wird sowas heute als
> anspruchsvoll angesehen? Eigentlich ist das doch Urschleim...

Das waren nur zwei Beispiele, mit denen ich zwei verschie-
dene Aspekte der Hardware ansprechen wollte.

Bildbearbeitung ist ein typischer Anwendungsfall, der von
viel RAM profitiert (aber auch von einem schnellen Pro-
zessor, wenn man aufwendige Filter o.ä. verwendet).
Wenn Du z.B. eine A4-Seite in 300 dpi hast, dann ein paar
zusätzliche Bearbeitungsebenen in GIMP aufmachst und ein
paar Filter anwendest, dann kannst Du erstmal eine Kaffee-
pause machen, wenn Du nur 512 GB in der Kiste hast.

Und das Umkodieren von Videos war ein Beispiel für eine
Aufgabe, bei der RAM relativ egal ist, die aber stark von
einem schnellen Prozessor profitiert. Mit einem 500-MHz-
Athlon möchte ich das heutzutage wirklich nicht mehr
machen müssen.

> Und wenn ich dann höre, daß sich Leute beschweren, daß
> auf ihren Millionengigahertzkisten die MP3-Wiedergabe
> stockt, wenn sie ein Terminalfenster bewegen... das
> kenne ich nichtmal von meinen ältesten BSD-Kisten
> (P1, 150 MHz, 64 MB EDO, ISA-Soundkarte SB 16, v4.2).

mpg123 gibt mp3-Dateien mit 128kbps ohne Aussetzer auf
einem P5 mit 75 MHz wieder. RAM ist egal; die mp3-Deko-
dierung braucht nur ganz wenig Speicher (Chips, die das
in hardware machen, kommen mit ein paar KB aus).

> > Das Problem ist sogar, dass ich heutzutage vermutlich große
> > Schwierigkeiten haben würde, ein vergleichbar gut ausgestat-
> > tetes Notebook zu einem vergleichbar guten Preis zu bekommen
> > (insbesondere einen so guten Bildschirm). Die Notebook-
> > Displays scheinen in den letzten Jahren immer schlechter
> > geworden zu sein.
> [...]
> Eine weitere Frage ist: Wenn Du Dein Notebook für gul hältst,
> dann tust Du das in der Regel für eine längere Zeit (klar, Du
> benutzt es ja noch aktiv); ein neu erworbenes Gerät würde
> aber WIE LANGE als gut gelten? Sicherlich nicht so lange.

Das davor hatte ich 2001 gekauft, mein jetziges 2005.
So gesehen hält das neue also bereits länger als das
alte. Wenn ich mir jetzt abermals ein neues zulegen
würde (wofür ich momentan keinen Grund sehe), würde
ich davon ausgehen, dass es ebenfalls mindestens vier
Jahre genutzt wird.

(Übrigens, das alte von 2001 benutze ich immer noch
ab und zu, z.B. auf Reisen, wo ich ungern mein neues
mitnehme.)

> Insbesondere aus der Mac-Ecke (nicht der Mecker-Ecke)
> höre ich gelegentlich, daß Leute ihre Rechner da viel
> länger behalten, die Dinger einfach nicht kaputtkriegen
> und mit jedem OS-Update ein besseres (!) System bekommen.
> Was macht der PC-Sektor da falsch, daß es da häufig
> umgekehrt ist?

Das kann ich nicht bestätigen. Siehe oben.

Wer andere Erfahrungen gemacht hat, hat vielleicht einfach
zu billig gekauft. Bei Macs geht das halt nicht, weil die
grundsätzlich teuer sind. ;-)

> [...]
> Daher lasse ich mich hinreißen, folgendes zu behaupten:
> Je älter Technik ist, desto länger lebt sie.

Was natürlich auch daran liegt, dass die Technik immer
kleiner und filigraner wird, und somit auch empfindlicher.
Das gilt besonders für Silizium und Platten.
Und wenn ich so lese, dass eine moderne Graphikkarte
250 Watt wegsteckt, dann kann ich mir nicht vorstellen,
dass die lange hält, und wenn sie noch so gut gekühlt
wird.

> > Ein Problem hat man natürlich, wenn man keinen PCI-Slot
> > mehr frei hat und man nicht mit einem USB-SATA-Adapter
> > vorlieb nehmen möchte.
>
> Bei lahmem USB... wer möchte das schon?! :-)

Kommt immer drauf an, wofür man es braucht. Wenn die
externe Platte z.B. für Backups gedacht ist, dann mag
USB durchaus genügen.

Bei den externen Plattengehäusen, die ich kaufe, achte
ich aber darauf, dass sie neben USB auch eSATA als
Anschlussmöglichkeit haben. Kostet ein bisschen mehr,
aber man ist dann auch flexibler und kann die Performance
der Platte ggf. besser nutzen.

> > In dem Fall sollte man sich wohl
> > überlegen, ob man nicht doch in ein neueres Mainboard
> > investieren sollte. Irgendwann wird man den Schritt
> > vermutlich ohnehin machen müssen.
>
> "Ich brauche eine größere Festplatte, also muß ich einen
> neuen PC kaufen." :-)

Bei Notebooks ist das ohnehin so, dass man das Mainboard
nicht einzeln tauschen kann. Da stellt sich die Frage
erst gar nicht. Das vereinfacht die Sache natürlich.

Ich habe in meinem Leben für meinen Geschmack schon mehr
als genug an PCs herumgeschraubt. Das will ich nicht
mehr machen, wenn's sich vermeiden lässt. Dafür kaufe
ich dann lieber alle vier, fünf Jahre oder so ein neues
Notebook.

> Aber natürlich hast DU recht, irgendwann tritt einer der
> folgenden Fälle ein:
>
> a) Man muß etwas machen, was mit der vorhandenen Hardware
> nicht möglich ist.
>
> b) Die vorhandene Hardware funktioniert nicht mehr und kann
> unter vertretbarem Aufwand nicht reaktiviert werden.
>
> c) Die Nachbarn lachen schon über einen.

Also, zumindest Fall c) tritt bei mir nicht ein.
Meine Nachbarn wissen nicht, was ich für Hardware habe
(ich weiß auch nicht, was sie haben), und selbst wenn,
wäre es mir sowas von egal. :-)

Aber wenn a) oder b) eintreten, hat man natürlich gar
keine andere Wahl.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
Handelsregister: Registergericht Muenchen, HRA 74606,  Geschäftsfuehrung:
secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsregister: Registergericht Mün-
chen, HRB 125758,  Geschäftsführer: Maik Bachmann, Olaf Erb, Ralf Gebhart
FreeBSD-Dienstleistungen, -Produkte und mehr:  http://www.secnetix.de/bsd
"File names are infinite in length, where infinity is set to 255 characters."
        -- Peter Collinson, "The Unix File System"
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Received on Tue 22 Dec 2009 - 15:52:32 CET

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