Re: Frage zum Drucken

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Sun, 30 Aug 2009 23:48:18 +0200

On Sun, 30 Aug 2009 18:03:43 +0200, "Daniel C. Dowse" <dcdowse(at)gmx.net> wrote:
> Hallo Polytropon,
> koenntes du mir sagen was fuer einen Druckermodell Du besitzt, der
> standartkonform, da ich mir auch einen Drucker zulegen moechte der
> ohnen groesseren Aufwand betriebsbereit ist.

Aber gern. Ich habe hier einen HP Laserjet 4000 duplex mit Parallel-
und Netzwerkinterface. Der Drucker beherrscht sowohl PS (Postscript)
als auch PCL (Printer Control Language) - das sind die Standards,
von denen ich sprach.

Vorher hatte ich einen Lexmark Optra S 1650 (oder so ähnlich),
der war auch ganz gut (PCL), aber hatte kein Duplex. Sein Vor-
gänger ist hier immernoch in Betrieb: ein mittlerweile über
13 Jahre alter HP Laserjet 4 ("ohne alles"), mit dem ich nie
pfleglich umgegangen bin, d. h. immer viel gedruckt habe. Der
läuft immernoch. Zeige mir einen "modernen" Drucker, für den
eine ähnliche Aussage zutrifft. :-)

Neispiel: Traditionell geben Programme PS als Format aus. Wenn
der Drucker das sogleich versteht, brauchst Du keinerlei Filter
("Treiber" genannt), nur das BSD-eigene LPR-Subsystem, das die
Druckeraufträge verarbeitet.

Prinzipiell fährst Du immer gut, wenn Du Bürotechnik anschaffst,
auch gern gebrauchte Geräte. Mit dem Müll aus dem "Heimkonsumenten-
markt" hast Du i. d. R. nur wenig Freude, da dies meist GDI-
Drucker sind, die gar nichts können, für die man spezielle
proprietäre Treiber braucht und die "dank" USB sowohl lahm-
arschig als auch zwangsweise sehr nah am Rechner stehen müssen.
Mit Parallelkabel geht das schon besser, da habe ich schon 20m
Distanz hinbekommen ohne Probleme. Aber Netzwerk ist wohl die
bequemste Wahl, da schneller und sogar vom Rechner als unab-
hängig zu konfigurieren, was dadurch erreicht werden kann,
daß Bürogeräte sogar einen eingebauten Druckerspooler beinhalten,
d. h. Du kannst mit den BSD-eigenen lp*-Programmen den Drucker
"fernsteuern".

Erwähnenswert ist, daß Druckerfilter ("Treiber") wie CUPS
immer etwas "fetter" sind (Abhängigkeiten) als deren kleinere
Geschwister, z. B. apsfilter, was ich benutze. Es nutzt gs
(Ghostscript), um aus der PS-Eingabe das für den Drucker passende
PCL zu generieren. Man kann aus jedem Programm drucken, auch
einfach "nur so".

Beispiel: "Druckst Du mir mal eine Liste Deiner Dateien in /etc
aus?" - "Klar, kommt sofort."

        % ls -laFG /etc | lpr

Schon kommt die gedruckte Ausgabe heraus. Und genauso druckt man
dann auch aus Gimp, OpenOffice oder weiß nicht was.

Der Aufwand, das zum Laufen zu kriegen, ist vergleichsweise
gering. Man beginnt mit

        # pkg_add -r apsfilter

und startet dann das textmodusbetriebene Setup-Programm, wählt
seinen Drucker aus, Anschluß, das gewünschte Papier, Auflösung
und ggf. Farbvermurkelung, gibt dem Drucker einen Namen ("lp"
als Standard-Systemdrucker, oder "Laserjet" hier, der dann
als $PRINTER läuft) und fertig. Alles kein Ding, in wenigen
Minuten ist es fertig.

Jetzt habe ich viel über Laserdrucker gesagt. Warum erwähnte ich
keine Tintenpißgeräte? Weil ich diese "elektrische Papiereinzugs-
gestelle" einfach nicht als Drucker wahrnehme. :-)

Mittlerweile gibt es sogar z. B. von Brother ganz anständige
Multifunktionsgeräte auf Laserbasis, die neben einem Drucker auch
gleich einen Scanner beinhalten und als "Stand-alone-Kopierer"
verwendet werden können, falls Dir diese Anwendung wichtig ist.

Grundsätzlich gebe ich mal die Empfehlung, immer darauf zu achten,
welche Druckersprachen das Gerät kann, mit dem Du drucken willst.
PS ist imemr gut, PCL auch. Bei "modernen" Geräten schlägt sich
diese Qualitätsverbesserung natürlich im Preis nieder, aber wie
ich bereits sagte: Wenn Du Geräte aus dem kommerziellen Sektor
(Bürotechnik) kaufst, kannst Du auch mit einem gebrauchten Gerät
viel Freude haben.

Selbstverständlich gitl das Gesagte auch für Farblaserdrucker.
Beachte den Preisaufschlag, der sich jedoch amortisiert. Die
Anschaffungskosten mögen etwas höher sein, die Betriebs- und
Verbrauchskosten sind aber geringer als bei Tintenpopel.

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Sun 30 Aug 2009 - 23:48:32 CEST

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