Re: Kauderwelsch in Config-Dialogen

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely7.cicely.de>
Date: Sun, 16 Aug 2009 18:33:35 +0200

On Sun, Aug 16, 2009 at 06:04:31PM +0200, Polytropon wrote:
> On Sun, 16 Aug 2009 17:41:42 +0200, Bernd Walter <ticso(at)cicely7.cicely.de> wrote:
> > Fakt ist diese Zeichensätze haben niemals Grafikzeichen enthalten.
> > Geht rein physikalisch nicht, weil die Anzahl der Zeichen von
> > seiten der Hardware im Textmode begrenzt ist.
> > Mehr geht nur grafisch.
>
> Wieso um alles in der Welt ging das denn früher mal, oder hat
> sich mein Gehirn schon ins Wochenende verabschiedet?

Vielleicht hast du mit CP850 gearbeitet?

> > > % env TERM=cons25 dialog --infobox 'Hello World!' 5 20
> > > ÚÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ¿
> > > ³ Hello World! ³
> > > ³ ³
> > > ³ ³
> > > ÀÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÙ
> >
> > Das ist klar - an der Zeichennummer and welcher normalerweise
> > die Grafikzeichen erwartet werden sind nun andere.
> > Genau genommen sind das die Rahmenzeichen - sehen in dem Font
> > nur ziemlich blöde aus - genauso als wenn du einen Font lädst,
> > der an Stelle vom x etwas definiert, was wie ein h aussieht.
>
> Also gibt es vermutlich eine andere Textmodusanwendung, die
> beispielsweise "Ecke oben links" ausgibt, um ein U mit Krakel
> drüber zu erzeugen, und "senkrechte Kante" für "hoch 3".
>
>
>
> > > % env TERM=cons25l1 dialog --infobox 'Hello World!' 5 20
> > > +------------------+
> > > | Hello World! |
> > > | |
> > > | |
> > > +------------------+
> > >
> > > Das ist doch das zu erwartende (normale) Ergebnis, oder?
> >
> > Genau - das sind die Ersatzzeichen, weil das Terminal jetzt weiß, dass
> > dein Font die echten Rahmenzeichen nicht kennt.
>
> Ein anderer könnte es aber? Doch vermutlich kann der dann wieder
> keine Umlaute.
>
> Tja, da haben wir Deutschen schon den Computer erfunden, und
> niemand nimmt auf unsere Bedürfnisse Rücksicht... :-)

CP850 hat beides.
Ein Problem bei ISO ist auch unter anderem, dass der nicht alle 256
Zeichen nutzt, weil es auch non-printable Zeichen gibt.
Keine Ahnung, ob es da ISO-Fonts gibt, bei denen diese Zeichen auch
benutzt werden.
Die Hardware interessiert sich nicht für Backspace und Co, dass muss
an anderer Stelle interpretiert werden.
Die hat nur für jede Bildschirmposition einen 8bit Wert, der auf eine
Position in einer Tabelle mit Bitmustern zeigt.

> > Das ist Grafikmode - da gibt es die Begrenzung durch die Hardware
> > nicht und xterm ist daher so nett sowohl Umlaute, als auch Rahmenzeichen
> > zu können.
>
> Abgesehen davon kann das xterm auch so nette Sachen wie Unterstreichung,
> was im Textmodus nicht geht. Da geht aber wieder Blinken. :-) Hat
> wohl alles was damit zu tun, was die Grafikkarte von Hause aus kann,
> wenn's um den Textmodus geht, und für den Grafikmodus ist dann die
> Implementierung des Terminalemulators ausschlaggebend, was der
> ausgabeseitig aus den termcap-Definitionen macht.

Ja - blinken ist ein Zusatzbit, was die Hardware kennt.
Genauso, wie Invers und Farbe.
Im Grafikmode muss hingegen die Software dauernd die Grafikdaten
aktualisieren.
Beim C64 damals war das noch schlimmer - da wurde auf 128 Zeichen
begrenzt, um die 2. Hälfte mit den Inversen Zeichen zu belegen.
Zudem gab es Rahmenzeichen nur, wenn man auf Kleinbuchstaben verzichtete.
Von Umlauten nicht zu reden.
Naja - inzwischen ist die Hardware aber schnell genug, um im Normalfall
auch im Grafikmode zügig arbeiten zu können.
Sun hat das schon viel früher eingesehen und seit Ewigkeiten auch im
Textmode grafik ausgegeben.
War schon immer witzig, wenn das farbige Sun-Logo durch Textausgabe beim
booten langsamm hochscrolled...

-- 
B.Walter <bernd@bwct.de> http://www.bwct.de
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Received on Sun 16 Aug 2009 - 18:33:47 CEST

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