Re: Kein VESA mit amd64?

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Fri, 15 May 2009 05:54:26 +0200

Morgen!

On Thu, 14 May 2009 16:09:42 +0200 (CEST), Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de> wrote:
> Wenn man die Maus nicht benutzt, muss auch der
> Mauszeiger nicht sichtbar sein. Laut Murphy's Law
> bleibt er genau an der Stelle stehen, unter der sich
> eine wichtige Info befindet, die man kurz darauf
> braucht --

Und wenn das Gedächtnis - wie bei "uns älteren Mitbürgern" - nicht
mehr so mitspielt, hat man das vergessen, kurz nachdem man die
wichtige Information resorbiert hat. :-)

Das "Anstupsen der Maus" ist sonst eher eine Geste, die man aus
dem "Windows"-Land kennt, nämlich dann, wenn man im PC einen Film
guckt, sich nach 10 Minuten der Bildschirmschoner einschaltet und
einem dies dann auf den Wecker geht. Meist aber bleibt es nicht bei
einem Anstupsen, sondern wird zu einem wilden Rodeo im Kreis herum.

> Und schon muss man die Hand wieder von
> der Tastatur nehmen und zur Maus bewegen. Das ist
> immer eine "Bruch" im Arbeitsfluss, insbesondere bei
> 10-Finger-Schreibern, und kostet unnötig Zeit.

Stimmt, das ist eine ziemlich nervige Sache, die besonders durch
ach so "tolle" Programme aus dem Office-Umfeld verstärkt wird.
Kann man z. B. in LaTeX bequem per Tastatur (nämlich per Makro)
festlegen, welche Ordnungseigenschaft Text haben soll (Hervor-
gehoben, Überschrift 1., 2., 3. Grades, numerierte Liste,
Eintrag in Tabelle usw.), geht das im GUI-Umfeld kaum, d. h.
sicher geht es, aber keiner kennt die Tastenkombinationen.

Generell hat mir zu meinen IBM-Thinkpad-Zeiten dieser kleine
Pöpsel mitten in der Tastatur gut gefallen - Trackpoint nannte
man das glaubich. Die Maus wurde wie mit einem Joystick bewegt,
das war sicher gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit schon
erreichte man eine Präzision, von der manche Billig-Optisch-
Mäuse heute nur träumen können. Wenn es sowas als Nachrüstsatz
für eine IBM Modell M, 3270 oder Sun Typ 6 geben würde, dann
wäre mein Leben perfekt. :-)

> Das menschliche Auge ist darauf trainiert,
> Bewegungen zu erkennen.

Das gesunde Auge, ja. "Pop-out-Phänomene" kann man sehr gut durch
Bewegungen erreichen, was im Computerbereich ja schon immer sehr
beliebt war, um Aufmerksamkeit zu erregen - da, wo es eben sinn-
voll war. Heute ist es aber wohl eher so, daß die Designer von
Webseiten und Desktop-Umgebungen die Aufmerksamkeit des Benutzers
am liebsten auf alles gleichzeitig richten wollen. Nur wer ADS hat,
kann da noch mitspielen. :-)

> Das funktioniert natürlich nur,
> wenn sich sonst weiter nichts auf dem Desktop bewegt,
> was bei mir der Fall ist.

Ebenso hier. Zu viel Gewusel macht mich auch nervös. :-)

> Davon abgesehen: Einen ruhenden (aber sichtbaren) Maus-
> zeiger kannst Du ebenso aus den Augen verlieren wie einen
> unsichtbaren. Das macht eigentlich keinen Unterschied.

Auch das stimmt. Mein liebstes Beispiel sind Programme aus dem
Lager der Mauszeigerbesserwisser. Leider zählt Opera nun auch
dazu, ebenso wie der Acrobat Reader. Die wissen es nämlich besser.
Die wissen, daß ich einen weißen Mauszeiger haben soll, den ich
aus Prinzip nicht sehe, weil ich einen schwarzen suche. (Ist es
so schlimm, sich an den Systemstandard zu halten? Andere Programme
schaffen das doch auch...)

> Als kleines Hilfsmittel habe ich ein kleines xeyes(1)-
> Fenster am unteren Bildrand im Window-Manager. Das hilft
> beim Lokalisieren des Mauszeigers.

Wow... und ich habe das immer eher für Schnulli gehalten...
Danke für den Hinweis, nun weiß ich endlich, daß die X-Augen
auch einen praktischen Zweck erfüllen.

> > > > > Schon mal versucht 5 Xterms aufzumachen und dann per Tastatur eines
> > > > > auszuwählen?
> > > >
> > > > Ja. Öffnen, Öffnen, Öffnen, Öffnen (jetzt 4 Xterms offen); Alt+Stop
> > > > (Fensterliste erscheint), Cursor rauf / runter (auswählen), Enter
> > > > (gewünschtes Xterm hat Fokus und Vordergrund).
> > >
> > > Meine Güte, wie umständlich. :-)
> > >
> > > Alt-F3 --> Das dritte Terminal wird sichtbar und hat den
> > > Fokus.
> >
> > Sonst zeige ich einfach nur mit der Maus drauf! :-)
>
> _Das_ ist umständlich. Bruch im Schreibfluss, siehe oben.
> Und dauert natürlich viel länger.

Schreibt man denn häufig über mehrere Terminals verteilt?

> Und was ist, wenn das
> gewünschte Terminal momentan gar nicht auf dem Desktop zu
> sehen ist? Dann wird's noch umständlicher.

Das ist richtig. Wenn ich auf mehreren Kisten gleichzeitig
arbeiten muß, habe ich die div. Sitzungen meist auch auf je
einem virtuellen Desktop zusammengefaßt. Da reicht dann der
Druck Alt+1, Alt+2 usw. für den Desktop, Alt+Tab dann für
ein gewünschtes Terminal - oder einfach draufzeigen, wie im
frühsten Kindesalter. :-)

> > > > Mit Taste "Eigenschaften" ggf. Fenstereigenschaftenmenü öffnen,
> > > > Funktion "Resize/Move" wählen und das Fenster plazieren, wie es
> > > > beliebt.
> > >
> > > Meine Güte, wie umständlich. :-)
> >
> > Geht noch besser: Mit der Maus reinzeigen, Alt drücken, dann das
> > Fenster bei gedrückter linker Maustaste rumschieben.
>
> Ja, das ist in der Tat _noch_ umständlicher.

Bei Tiling-WM entfällt das natürlich.

Ich vermute mal, es stellt sich wirklich eine gewisse Gewöhnung ein,
auch wenn von anderem, weiterentwickelterem Standpunkt dann der
Hinweis kommt, es sei (zutreffend) umständlich. Wie sonst es es zu
erklären, daß sich "Windows"-Nutzer in ihrer steinzeitlichen Arbeits-
bzw. Spielumgebung wohlfühlen? :-)

-- 
Polytropon
>From Magdeburg, Germany
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Received on Fri 15 May 2009 - 05:54:42 CEST

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