Re: Router mit Backup-DSL-Leitung

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely7.cicely.de>
Date: Wed, 4 Mar 2009 11:37:01 +0100

On Wed, Mar 04, 2009 at 11:02:32AM +0100, Oliver Fromme wrote:
> Matthias Fechner wrote:
> > Michael Gusek wrote:
> > > der Router angeschlossen wird. Das Defaultgateway wird z.b. auf das
> > > erste Modem zeigen. Wenn jetzt das Modem ausfällt, soll automatisch auf
> > > das zweite Modem umgeschaltet werden. Da ich sowas noch nicht gemacht
> > > habe, und bevor ich anfange selber was zu schreiben, wollt ich mal
> > > fragen, ob es nicht was fertiges gibt ?
> >
> > das sollte theoretisch über die Metric möglich sein, musst du aber testen.
> > Definiere zwei default gateways mit unterschiedlicher metric.
>
> Wäre schön, wenn das ginge, aber leider ist das nicht so.
> Der Kernel ignoriert die Metriken (nur Userland-Programme
> wie z.B. routed(8) können sie nutzen), und man kann nicht
> zwei Default-Routen im selben Routing-Table haben.

Sowas ist ohnehin ein klassischer Fall von dynamischen Routing.
Das setzt natürlich voraus,d ass am anderen Ende ein Provider sitzt,
der das auch mitmacht - eher selten bei 08/15 Anschlüßen.
Das Umbiegen der defaultroute ist bei 08/15 ohnehin eine mittlere
Katatrophe, weil man dann andere IPs benutzen muss und sämtliche
TCP-Verbindungen platt sind, die nicht höherwertig abgefangen sind.

> > Freebsd sollte dann Pakete in die primäre schieben, wenn die nicht mehr
> > erreichbar ist, sollte er automatisch auf die andere zurückfallen, bis
> > die primäre wieder verfügbar ist.
>
> Nein, leider nicht. (Wobei sich ohnehin die Frage stellen
> würde, was genau mit »nicht erreichbar« gemeint ist.)

Metric hilft eh nur bei link-down, was bei ADSL-Ausfällen meist erst
nach entsprechender Verzögerung durch PPP-Timeouts erkannt wird, falls
das Problem nicht ohnehin woanders liegt.
Wenn es nur um spezielle Dienste geht, z.B. Tunnel zu anderen
Standorten, dann kann man auch mehrere Leitungen gleichzeitig betreiben,
darüber mehrere Tunnel aufsetzen und innerhalb der Tunnel dann dynamsch
routen.

Letzlich ist das aber alles ein Problem, was dadurch entsteht, dass man
billige DSL verknüpfen will.
Wenn man wirklich zuverlässige Verbindungen haben will, dann sollte man
in erster Linie schon mal mit Providern arbeiten, die auch die notwendigen
Features liefern, um das ohne wilde Bastelei hinzubekommen.
Probleme fängt man immer möglichst nahe am Ursache ab.

-- 
B.Walter <bernd@bwct.de> http://www.bwct.de
Modbus/TCP Ethernet I/O Baugruppen, ARM basierte FreeBSD Rechner uvm.
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Received on Wed 04 Mar 2009 - 11:37:13 CET

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