Re: xorg update -> PC unbrauchbar

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Thu, 12 Feb 2009 15:48:34 +0100 (CET)

Hallo Heino,

Ich antworte mal auf mehrere Postings zusammen, damit das
hier nicht allzu sehr ausufert.

Heino Tiedemann wrote:
> Karsten Rothemund wrote:
> > [...]
> > Mittlerweile laueft das Ganze wieder - also nicht zu schnell aufgeben
> > :-) Eventuell auch mal ALLE Prot, die irgendwie mit X zu tun haben, neu
> > uebersetzen.
>
> Welche sind das denn, die "die irgendwie mit X zu tun haben"?

Im wesentlichen sind das diese:

pkg_info -r 'xproto*'

Das sind z.B. auf meinem Notebook stolze 188 von 419 Ports,
also nicht einmal die Hälfte. ;-)

> Werner Griessl wrote:
> > Langes Warten hätte wohl nicht viel geholfen, weil man sich sonst
> > schnell von den ports abgekoppelt hätte.
>
> Ein guter Punkt. Ich habe auch leiber alles auf einen Stand. Den
> erneuere ich dann so 4-6 Wochen.

Mutig. So häufig aktualisiere ich eigentlich nur, wenn
mir portaudit Sicherheitsprobleme meldet. Anderenfalls
folge ich eher dem Motto »never change a running system«
und update nur dann, wenn ich mir davon einen konkreten
Vorteil versprechen, z.B. ein neues Feature, das ich
gebrauchen kann.

Aber das kann natürlich jeder so halten, wie er mag.

> > Ich habs lieber auf einem DUAL-Boot Testsystem ausprobiert, bei dem
> > ich auf die Partitionen des jeweils anderen Systems rüberschauen
> > konnte.
> >
> > Ein solcher Testrechner ist übrigens immer zu empfehlen, auf dem man
> > erst alles mal ausprobieren kann, bevors auf die Produktionsrechner
> > geht (oder auch erstmal nicht).
> > Spart Zeit und Nerven.
>
> Irgendwie kein wirklich gutes Zeugnis für FreeBSD... :(

Das hat nicht das Geringste mit FreeBSD zu tun. Die Ports
sind halt »third-party software«. Bei Debian und Ubuntu
hat die neue Xorg-Version zu nahezu den gleichen Problemen
geführt und ist dort teilweise auch auf wenig Gegenliebe
gestoßen.

Das Testen von Software gehört zum Admin-Altag dazu.
Größere Firmen (insbesondere solche, die auf ISO9k u.ä.
Wert legen) haben für sowas eine eigene TQ-Abteilung
(Technische Qualitätssicherung).

Für Privatmenschen mögen solche Tests natürlich einen
unverhältmäßig hohen Aufwand bedeuten. Andererseits ist
ein Privatmann auch nicht gleich von Umsatzeinbußen oder
gar Insolvenz bedroht, wenn sein Rechner nicht mehr bootet.
Das ist dann halt einfach nur ärgerlich und kostet Zeit
(Downgrade oder Rückgriff aufs Backup).

Wie das jeder handhabt, muss jeder selbst entscheiden.

Wie gesagt: Die Problematik ist nicht FreeBSD-spezifisch.

> ich dachte immer: was in die Ports kommt (und nicht mit "devel-"
> beginnt), das funktioniert.

Das ist wohl ein Missverständnis. Das Suffix "-devel" soll
nur andeuten, dass dies eine in Entwicklung befindliche
Version der Software ist (d.h. ein Snapshot, eine Beta
oder was auch immer), um eine Namenskollision mit der
letzten offiziellen Version (ohne "-devel") zu vermeiden.

Was in die Ports kommt, wurde in der Regel _nur_ vom Main-
tainer getestet. Wie gesagt, Ports sind »current«.

> Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de> wrote:
> > Nicht unbedingt. Ich habe ein paar Ports, die ich seit
> > längerer Zeit bewusst nicht aktualisiert habe. Der Rest
> > des Systems ist aktuell. Das geht relativ problemlos,
> > wenn man die Abhängigkeiten halbwegs im Kopf behält,
> > damit es nicht zu Library-Konflikten kommt.
>
> Ich finde das u.U umständlich. Gerade wenn es so "flächenbrände" sind.

Das stimmt, es ist nicht immer einfach. Es kommt halt
immer auf den Einzelfall an. Aber bei Xorg ist es zum
Glück nicht so schlimm.

> eine lib bla hat sich gäendert, kompilieren sie alles, das davon
> anhängt ist irgendwie kaum zu umgehen.

Richtig, aber wenn man das alte Xorg beibehalten möchte,
tritt dieser Fall in der Praxis nicht auf.

Es ist natürlich denkbar, dass man z.B. xorg-server neu
bauen muss, weil z.B. in libxml2 oder libiconv ein Pro-
blem war, dass ein Update erzwang. Aber dann kann man
ja die alte Version von xorg-server neubauen. Man darf
nur nicht den Ports-Tree als ganzes updaten.

> > Ob bei sowas portupgrade auch mitspielt, kann ich aller-
> > dings nicht genau sagen; das verwende ich nicht.
>
> Sondern?

Die Antwort wird Dir leider nicht viel helfen ... Ich habe
mir eigene Skripte dafür geschrieben. Wenn es damals schon
portmaster gegeben hätte, hätte ich stattdessen vieleicht
den genommen, aber das war leider nicht der Fall. Und
jetzt habe ich mich an meinen eigenen Krempel gewöhnt und
weiß genau, wie der funktioniert, daher mag ich mich nicht
mehr umgewöhnen.

Also, falls jetzt jemand eine Empfehlung von mir haben
möchte, dann würde ich sagen, man solle mal einen Blick
auf portmaster werfen -- allerdings mit dem Vorbehalt, dass
ich es selbst nicht verwende, also nicht meine Hand dafür
ins Feuer legen kann, dass es wirklich gut ist.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
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        -- Terry Lambert, FreeBSD-hackers mailing list.
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Received on Thu 12 Feb 2009 - 15:48:38 CET

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