Re: Flash Plugin bei Yahoo

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Tue, 19 Jul 2005 16:02:07 +0200 (CEST)

Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:
> On Tue, Jul 19, 2005 at 01:26:21PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > [...]
> > Keith Moore, IETF-Mitarbeiter und Vorsitzender der DRUMS-
> > Arbeitsgruppe, die für das o.g. Draft verantwortlich zeich-
> > net, hat sehr ausführlich erläutert, warum Mail-Followup-To
> > keine Lösung für ein Problem ist, das man ohne es gar nicht
> > hätte. Ich neige dazu, mich seiner Ansicht anzuschließen.
> >
> > Die Tatsache, daß einige fehlerhaft konfigurierte Mailing-
> > listenserver den Standard-header »Reply-To«, den bereits
> > RFC822 im Jahr 1982 spezifizierte (durch RFC2882 knapp 20
> > Jahre später bestätigt), und der für alle gängigen Fälle
> > vollkommen ausreichend ist, vergurken, ist kein Argument
> > für die Einführung neuer Header. Die FreeBSD-Mailinglisten
> > scheinen sich in dieser Hinsicht zum Glück recht gutmütig
> > zu verhalten.
>
> Das Problem ist nur, dass man jemanden, der einen Reply-To setzt
> ohne Handarbeit keine persönliche Antwort mehr schreiben kann.

Handarbeit braucht man immer, wenn man vom Default abwei-
chen möchte. Aber wenn der Programmierer des MUA ein wenig
Gehirnschmalz investiert hat, dann sollte dies ohne großen
Aufwand möglich sein, z.B. nur mit ein oder zwei Mausklicks
(bzw. Hotkeys bei einem Textmodus-MUA).

Man sollte dabei auch immer im Hinterkopf behalten, daß der
Reply-To-header nur ein _Vorschlag_ des Absenders ist, kein
Zwang. Es ist völlig legitim, wenn der Empfänger es igno-
riert und eine Antwort an die From:-Adresse schickt (wenn
er dies im jeweiligen Fall für sinnvoll hält), und MUAs
sollten dies auch ohne großen Aufwand unterstützen (d.h.
ohne die Adresse abtippen zu müssen oder so). Auch kann
der Reply-To-header _mehrere_ alternative Adressen enthal-
ten, von denen sich der Empfänger eine oder mehrere aus-
suchen kann.

Der Reply-To-header nimmt dem Empfänger einer E-Mail nicht
das Denken ab. Man sollte sich immer überlegen, wo die
Antwort sinnvollerweise hingehen sollte, wobei man natür-
lich den Inhalt des Reply-To-headers (als Vorschlag) be-
rücksichtigen sollte. Es ist eine weitverbreitete Unsitte,
auf »Reply« zu klicken und nicht darauf zu achten, wo die
Antwort wirklich hingeht.

Ich erlaube mir mal, einen Auszug aus Keith Moore's Erläu-
terungen zu zitieren:

<Zitat>

   Imagine a user interface that makes it easy for people
   to choose where their replies go. It has two buttons:
   one labeled "Reply to Author" and another labeled "Reply".

   + "Reply to Author" always defaults to the address(es) in
     the From field. But the user interface also displays
     the address from any Reply-To field (grayed out and thus
     disabled), and the responder can click on a button to
     enable the Reply-To address and disable the From address.

   + "Reply" always defaults to the address in the Reply-To
     field if there is one present. If not, it uses the
     addresses in the From, To, and Cc fields. But even if
     the Reply-To field was present, the addresses from the
     From, To, and Cc fields are still visible (grayed), and
     you can click on any address to toggle whether the
     message will be sent to that address.

   (Of course, you still need to be able to type in new addresses.)

   This way, you could read a message, decide to Reply, and
   if you didn't like the defaults you could change them with
   a couple of mouse clicks.

   I've talked to a guy who did human factors studies with
   this kind of email interface; he said it works quite well.

</Zitat>

Gruß
   Olli

-- 
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and may not necessarily reflect the opinions of secnetix in any way.
"When your hammer is C++, everything begins to look like a thumb."
        -- Steve Haflich, in comp.lang.c++
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Received on Tue 19 Jul 2005 - 16:03:23 CEST

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