Re: unerklärliche Abstuerze

From: Oliver Brandmueller <ob(at)e-Gitt.NET>
Date: Thu, 2 Jun 2005 09:03:32 +0200

Hallo.

On Thu, Jun 02, 2005 at 08:13:03AM +0200, Dura Zell wrote:
> Ich hab hier einen Rechner mit FBSD 5.4 eingerichtet. Dieser haengt sich
> in unregelmaessigen Abstaenden einfach auf.
> Er laesst sich dann weder ueber SSH ansprechen, noch reagiert er auf
> Keyboardeingaben. Das einzige was dann hilft ist der Resetknopf. Leider
> ist auch in den Logfiles nichts zu finden. Hat jemand aehnliche
> Erfahrungen oder kann mir sagen was ich tun kann um dem Problem auf die
> Spur zu kommen?
[...]
> 5.4-STABLE FreeBSD
> SMP Kernel, ULE Scheduler, keine USB/Firewire/Sound Unterstuetzung,

Der allererste Versuch sollte sein, den 4BSD Scheduler zu nehmen. ULE
ist experimentell und kann zu genau solchen Effekten führen. Finger weg
von ULE auf Rechnern, wo es drauf ankommt, daß sie laufen - das ist
nicht meine persönliche Meinung, sondern die offizielle Ansage derzeit
für 5-STABLE.

Wenn es unabhängig davon weiterhin zu Problemen kommt, dann gibt es drei
heiße Kandidaten für die Abstürze:

  - RAM
  - Netzteil
  - Prozessor(lüfter)

Zum RAM: memtest86 ist zwar ein hübsches Tool, ich habe aber in letzter
Zeit mehrfach den Fall erlebt, wo memtest86 problemlos 48 Stunden
durchläuft und nichts findet, auf magische Weise ein Austausch des RAMs
allerdings den Rechner komplett stabil gemacht hat. Wenn Du also die
Möglichkeit hast, Austausch-RAM in den Rechner zu stecken, dann probiere
es damit. Da es ein SMP-System ist, wirst Du Registered RAM haben,
kannst es also nur paarweise betreiben, wenn Du kein Austausch-RAM hast,
aber 4 (oder mehr) Steinchen drin, kannst Du nach Belieben ggf. mit
weniger RAM probieren, ob irgendein Pärchen defekt ist.

Zum Netzteil: Du hast neben zwei Prozessoren diverse Platten in dem
Rechner. Alles zusammen zieht das schon was. Netzteile sterben meist mit
einem lauten Knistern, manchmal allerdings sterben sie langsam, dann
kommt plötzlich aus einer der vielen Leitungen zum Board weniger oder
kein Strom mehr. Wenn Dein Motherboard die SPannung messen kann, schau
nach, ob diese stabil ist. Ich hatte kürzlich einen Rechner, da
flimmerte das Bild am Monitor und wenn man mal größere Datenmengen
kopierte, rebootete der einfach. Man hat im Spannungsmonitor deutlich
gesehen, daß die 3-Volt-Spannung teilweise auf 2,8 oder 2,6 Volt
absackte. Neues Netzteil und der Fall war erledigt.

Bei den alten Dual-Pentiums ist die Sache mit dem Prozessorlüfter
meistens nicht so kritisch, aber um das Rundum-Sorglos-Paket zu
vervollständigen und wenn die vorgenannten Dinge keinen Erfolg zeigen
(bzw. weil es eh recht einfach festzustellen ist), schau mal, ob die mit
geeigneter Leistung drehen.

Und zuguterletzt nochmal: Erstmal weg mit ULE, das ist meines Erachtens
der heißeste Kandidat für Dein Problem.

- Olli

-- 
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Received on Thu 02 Jun 2005 - 09:04:17 CEST

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