Re: Grown defects bei IDE / ATAPI

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Mon, 1 Sep 2003 14:46:15 +0200

On Mon, Sep 01, 2003 at 11:00:00AM +0200, Rainer Duffner wrote:
> Udo Erdelhoff wrote:
>
> >auch das "neue" atacontrol (ab 4.6 vorhanden) kennt keine Defektlisten.
> >Irgendwie wundert mich das auch.
> >
>
> Ich dachte eigentlich, da sei normal immer so bei IDE:
> Defekte ausmappen bis im wahrsten Sinne des Wortes die Schwarte kracht.
> Ich habe das bei SCSI noch nie im großen Stil miterlebt, aber ich war
> der Meinung, man bekommt eine Konsolenmeldung,
> wenn das vorkommt ?

Bekommst du für ein remapping weder bei SCSI noch bei IDE.
Was du bei SCSI bekommst sind recovered Errors, sprich wenn das ECC
Anwendung gefunden hat - der wird dann mit entsprechender Konfiguration
auch gleich remapped.
Bei IDE bekommt man nur noch irgendwann den Datenverlust gemelded.

Ich wüßte nicht, daß man bei IDE grow defects abfragen kann.
Wobei die meisten Platten das sicherlich (Herstellerspezifisch) können.

> >>>Ich sollte diese IDE/APATI-Gülle wieder entsorgen und
> >>>durch SCSI ersetzen. Erspart 'ne Menge Zeit und Ärger.
> >>>:-(
> >>>
> >>>
> >>Wie waere es mal mit einer Lila-Schleifen-Aktion "Ich hasse ATA" oder "ATA
> >>- Scheuermittel gehoeren nicht in Computergehaeuse" auf Homepages, bei
> >>jedem Klick wird eine eMail an einkauf(at)meine_firma geschickt?
> >>
> >>
> >
> >Das Problem ist halt, daß man für den Preis einer vernünftigen 18 GByte
> >SCSI Platte eine IDE-Platte mit 80-120 GByte kriegt.

Wobei sehr viele Server mit 18G auch allemal auskommen würden.
Und denoch kaufen die Leute IDE - bekommt man den Typen oftmals einfach
nicht in den Kopf - selbst dann nicht, wenn man schon zig Ausfälle mit
Datenverlusten hatte.
Es wird größer, schneller, breiter möglichst billig gekauft, ob
sinnvoll oder nicht.
Traurig.

> Das ist dann aber leider keine vernünftige IDE-Platte (falls es sowas gibt).
> Die Maxtor "24x7-tauglichen" Platten sind ab 250 GB groß und kosten auch
> ganz ordentlich.
> Wobei ich mich frage, wie man denn in einem Marktsegement in dem der
> allgemein anerkannte "Hersteller zuverlässiger Festplatten" im
> Halbjahresrhythmus wechselt überhaupt noch Plattenarrays vernünftig
> konfiguriert ?
> Ausserdem: man hat ja schon Probleme, FC-Platten für ein drei Jahre
> altes FSC-SAN zu bekommen (man bekommt dann eine größte, mit dem
> Hoch-und-Heilig Versprechen, das es trotzdem tut) - wer liefert dann in
> drei Jahren Ersatzplatten für die IDE-Arrays von heute ? Oder sind das
> alles Wegwerfprodukte ?

Naja - EMC² hat vor wenigen Jahren noch Elite Platten in 2G Kategorie
aus dem Ersatzteillager reduziert.
Von Sun bekommt man Platten auch über Jahrzente nach - teilweise dann
allerdings modernere mit identischem Mapping.
Ebenso ist es bei IBM kein Problem Platten für Arrays über etliche
Jahre zu bekommen - AS/400 Anwender würden denen sonst wohl auch was
anderes erzählen.
Bei Arrays gibt es halt auch einen Preisunterschied.

Das IDE Arrays Wegwerfprodukte sind ist eigendlich in Anbetracht der
Technik klar, aber die Leute werfen die denoch nicht weg :(
Viel schlimmer - manche glauben, daß eine IDE Platte mit SCSI Adapter
gar eine SCSI Platte sei.

> >Dazu kommt dann
> >noch, daß die aktuellen SCSI-Platten fast alle 10K RPM oder 15K RPM
> >haben, und das möchte ich wegen der Lautstärke und Wärmeentwicklung
> >nicht im Zimmer haben. Da hat eine Inferior Drive Equipment Platte
> >mit nur 7200 RPM oder 5400 RPM doch echte Vorteile.

Das ist wohl auch der Grund, warum in meinem Desktop immer noch
Steinalte SCSI Platten drin sind.
Der Rest ist in den Keller verbannt worden.
Leider nicht überall praktikabel.

> >Wenn man den zur Zeit umlaufenden Meinungen glaubt, sollte man zu
> >Samsung IDE greifen, die scheinen noch die wenigsten Probleme zu
> >machen...

Der Vorteil von Samsung ist zumindest, daß die nicht so hochgezüchtet
sind, wie andere Hersteller.

> Das Problem ist aber: kaum jemand in der IDE-Welt scheint sich in
> Richtung "leiser, kühler, dafür länger" zu bewegen, sondern alle wollen
> nur die Nachteile von SCSI (laut, heiß, ähnlich schnell) kopieren...

Naja - Desktop fähige Platten mit SCSI gab es ja durchaus mal, genauso
2,5" Notebookplatten - waren sogar eine Zeit lang nicht mal teurer als
IDE.
Sind nur von IDE verdrängt worden, da der Endanwender lieber Dreck
kauft, anstelle einen SCSI Adapter zu kaufen.
Dafür scheint der Kauf von SCSI Platten weniger Risikoreich zu sein als
früher.
Ursprünglich hat man neue Techniken zuerst mit SCSI ausprobiert,
inzwischen sind die IDE User zum experiemtieren verurteilt.

Schnelle Platten sehe ich aber auch nicht als Nachteil.
Es gibt Anwendungen wo man die durchaus braucht.
Der Nachteil ist, daß es nur noch schnelle gibt - im IDE Bereich hat
man ja immerhin noch die Auswahl.
Ich persönlich vermisse bei den ganzen Anbietern neben Kapazität,
Drehzahl und Zurgriffzeit immer wieder Angaben über die Stromaufnahme.
Immerhin gibt das Auskunft über der Lüftungsbedarf und Stromrechnung.
Solche Daten muss man sich dann mühselig zusammensuchen.

> Der größte Witz ist ja, wenn man überlegt was das Backup o.g.
> Datenvolumina auf Tape kostet - dagegen ist dann der Preis für
> SCSI-Platten eigentlich wieder marginal.

Vor allem, wenn man funktionierende Bandlaufwerke benutzt.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
ticso(at)bwct.de                                  info(at)bwct.de
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Received on Mon 01 Sep 2003 - 14:58:44 CEST

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