Re: top: nlist failed

From: Ihsan Dogan <ihsan(at)dogan.ch>
Date: Fri, 8 Aug 2003 08:43:25 +0200

Guten Morgen,

On Wednesday, 06 Aug 2003 10:57, toor(at)despammed.com wrote:

> > > Ueberall wird heute von Datenschutz und Selbstbestimmung gesprochen,
> > > aber hier wird man vorverurteilt, wenn man seinen Namen (aus
> > > persoenlichen Gruenden) nicht nennen moechte.
> > Wow. Super Argument. Mit deinem Namen gibst Du uns ja wirklich
> > viel von deiner Persönlichkeit preis.
> Hast du dir eigentlich mal Gedanken gemacht welche Informationen man
> mit Hilfe des Names bekommen kann?

An keine Informationen, die ich nicht selber veröffentlicht habe.

> > > Ein Arbeitgeber muss sich ein Bild von einem zukuenftigen Mitarbeiter
> > > machen koennen. Zu diesem Zweck gibt es Zeugnisse und Beurteilungen
> > > vorheriger Arbeitgeber. Dies sind berufliche Beurteilungen. Eine
> > > Recherche mit Google liefert aber private Informationen ueber
> > > den Bewerber, die den Arbeitgeber (oder wen auch immer) nicht zu
> > > interessieren brauchen.
> > Die privaten Probleme eines Mitarbeiters gehen den Arbeitgeber
> > genau nichts an, so lange es seine Arbeit nicht beeinträchtigt.
> > Dürfte bei euch in Deutschland nicht anders sein.
> Das glaubst du doch selbst nicht. Meinst du wirklich ein Chef laesst
> sich nicht davon beeinflussen, wenn er Kenntnis ueber z.B. den Jahre
> zurueckliegenden Drogenkonsum eines Bewerbers erlangt? Es gab sogar
> schon Faelle in denen von Bewerbern Haarproben verlangt wurden und
> jemand mit nicht natuerlicher Glatze war schon verdaechtig.

Solche Tests darf ein Arbeitgeber nicht machen. Punkt!

> > > Um mal ein rein hypothetisches Beispiel zu konstruieren: Faendest du
> > > es gut, wenn dein zukuenftiger Arbeitgeber ueber das Drogenproblem,
> > > welches du an der Uni hattest informiert waere, weil du zu der Zeit
> > > Rat im Usenet gesucht hast? Es war eine laengst vergessene
> > > Jugendsuende, die dir heute nach vielen Jahren vielleicht zum
> > > Verhaengnis wird. Wenn davon deine berufliche Zukunft und die
> > > Versorgung deiner Familie abhaengt, dann wirst du das nicht mehr so
> > > locker sehen.
> > Wer garantiert dir, dass der Bernd aus dem Usenet auch der Bernd
> > ist, der sich gerade bei dir um eine Stelle bewirbt?
> Bernds Name ist noch relativ haeufig im deutschen Sprachraum. Nimm
> eben deinen. In der Schweiz duerfte der nicht so haeufig sein.

Du hast meine Frage nicht beantwortet.

> > > Vielleicht hast du auch einen "netten" Nachbarn, mit dem du schon
> > > laenger ueber die vorschriftsmaessige Hoehe deines Gartenzauns
> > > streitest. Ich moechte nicht, dass dieser Nachbar in der Lage ist
> > > jedwede Information ueber mich aus dem Internet zu besorgen und evtl.
> > > gegen mich zu verwenden.
> > Du erinnerst mich an einen typischen 1. Mai Demonstraten aus
> > Zürich. Du möchtest alles sagen aber zu nichts eine Verantwortung
> > übernehmen.
> Ich moechte dir nicht zu nahe treten, dein Name laesst aber darauf
> schliessen, dass du Tuerke bist oder tuerkischer Abstammung.
> Stell dir vor du oder jemand aus deiner Familie haette vor Jahren
> einen Artikel oder Leserbrief in einer tuerkischen Zeitung
> veroeffentlicht, aus dem jemand vielleicht ein paar nationalistische
> oder islamistische Tendenzen herauslesen koennte. Vielleicht ist es
> einer deiner Kollegen, der dir ein Ei ins Nest legen will, weil du, im
> Gegensatz zu ihm, bei der letzten Befoerderung bedacht worden bist.
> Vor ein paar Jahren haette das wahrscheinlich niemanden wirklich
> interessiert, was du mal in einer Zeitung geschrieben hast. Nach dem 11.
> September kann das aber ganz anders aussehen.

Wie oben gesagt, heisst es dann immer noch nicht, dass ich Person
bin. Dazu kommt noch, dass sich jeder überlegen muss, was er in
der Öffentlichkeit sagt. Dazu gehören auch Zeitungen, Usenet und
Mailinglisten.

> Es geht mir nicht darum, dass das Thema dieser Liste irgendwelche
> Befuerchtungen aufkommen lassen muesste. Ich hab keine Albtraeume von
> einer Machtuebernahme der Pinguine, nach der ich dann als
> BSD-Anhaenger Linux-Howtos vorlesen muss. ;-) Es geht um's Prinzip
> dabei. Wieso sollte ich vor jeder Mail, die ich schreibe ueberlegen,
> ob da nun irgendetwas drin steht was mir irgendwann mal negativ
> ausgelegt werden koennte? Ich hab mich prinzipiell dazu entschieden
> meinen Namen nicht oeffentlich preis zu geben, ich stehe zu meinen
> Prinzipien.

Sie sind ein bisschen Weltfremd.

> Dazu kommt, dass es voellig belanglos fuer die hier gefuehrten
> Diskussionen ist, ob man den Namen des "Gegenuebers" kennt. Fragst du
> auch nach dem Namen, wenn du zufaellig mit jemandem an der
> Strassenbahnhaltestelle ins Gespraech kommst?

Ja.

Gruss, Ihsan...

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Received on Fri 08 Aug 2003 - 08:44:40 CEST

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