Re: OT: Mailspool ueber NFS?

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Sat, 26 Jul 2003 00:20:56 +0200 (CEST)

Olaf Hoyer <ohoyer(at)gaff.hhhr.ision.net> wrote:
> Situation:
> MTA, der auf dem host keine lokal angelegten User mit /var/mail/$USER
> hat, sondern seinen ausgehenden Spool unter /var/spool/mqueue ablegt.
> (Nicht-sendmail entsprechend anders)
>
> Aus Platzgruenden/Redundanzgruenden soll dieses Verzeichnis per NFS von
> einem grossen Filer gemountet werden, also Kiste mit dickem RAID oder
> Storageloesung wie NetApp etc.
>
> - Die Meinung darueber ging etwas auseinander, wie ich bisher gelesen
> hatte. Unterm Strich konnte ich herauslesen, dass aehnliche Setups
> (sofern vernuenftiges Locking gegeben ist) recht gut laufen.
> OS waere hier FreeBSD, evtl. Solaris im Backend, teilweise gemischt.

Bei einem größeren ISP-Kunden haben wir folgendes Setup,
über das die Mails mehrerer großer Firmen und Institutionen
(die ich leider nicht nennen darf) laufen:

Mehrere Mail-Server (1HE-Geräte, FreeBSD), die ihre Daten
und Spool-Verzeichnisse komplett per NFS von einem hoch-
redundanten NetApp-Filer-Cluster beziehen. Jeder der Mail-
server hat einen eigenen Spool, den nur dieser eine MTA im
Zugriff hat. Auf diese Server werden die Verbindungen mit
mehreren Alteon Layer7-Switchen verteilt. Wenn eine Kiste
ausfällt, schalten die Alteons binnen Sekunden auf einen
anderen Rechner um. Es kann dann in Ruhe auf einem neuen
Rechner FreeBSD installiert und der Maildienst umgezogen
werden. Hierfür haben wir eine spezialisierte Install-CD
erstellt, die das ganze in ca. 5 Minuten erledigt, und zwar
so einfach, daß das notfalls auch der Nachtwächter machen
könnte. Die Alteons merken von alleine, wenn die neue Ma-
schine da ist, und nehmen sie wieder in den Reigen der
Mail-Server auf.

Mit obigem Setup können beliebige Kombinationen von Filer,
Switch und Rechner ausfallen, und das ganze läuft trotzdem
noch. Seit dem Einrichten des Systems lag die praktische
Gesamtverfügbarkeit bei 100,00%. Es kann sogar eine belie-
bige Gebäudehälfte dem Erdboden gleichgemacht werden, da
die Geräte über verschiedene Räume (und Brandschutzzonen)
verteilt sind. Theoretisch könnte man sie auch über ver-
schiedene Gebäude verteilen. Darüberhinaus skaliert die
Lösung ganz hervorragend, da man jederzeit einfach neue
Mailserver hinzustellen kann. Die Alteons verteilen dann
halt auf entsprechend mehr Rechner.

Dies nur als ein Beispiel aus der Praxis. Vielleicht kann
es Dir ja den einen oder anderen Denkanstoß geben. :-)

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Sat 26 Jul 2003 - 00:21:02 CEST

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