Re: tar --verify

On Fri, Feb 14, 2003 at 02:15:13AM +0100, Dieter Deinert wrote:
> Hallo,
>
> ich hab hier einen guten alten Tandberg. QIC. (der reicht immer noch aus um
> die Sytemkonfigurationen, /var und den Kernel zu sichern) und einen Arm
> voll Baender.
>
> Das Bandmaterial reicht von 5 Jahre alt 3x benutzt bis 1/2 Jahr taeglich
> benutzt. Wie lange haelt jetzt so ein Band? Wirkliches Alter?
> Schreibzugriffe? Lagerfaehigkeit fuer Langzeitarchive?

Ich habe noch ältere QIC Bänder in Betrieb.

> Im Netz gesucht hab ich schon. Die Angaben dort sind zum Teil
> widersprüchlich, teilweise wird da auch recht ueppig mit Material
> umgegangen. Ist vielleicht fuer den Profibereich richtig und notwendig,
> aber zu Hause? Hab ja auch keine Cisco fuer meine paar Buechsen ;-)
>
> Ueber die Laufzeiten der Baender habe ich aber leider keine Unterlagen :-(
>
> Unter Produktionsbedingungen sollte ich die Baender alle wegwerfen. Will
> ich aber nicht.. Klar kann ich die jetzt alle pruefen, Testfile schreiben,
> usw. Dann kann ich genau sagen, das die Baender bis HEUTE ok waren.
>
> Und beim naechsten Schreiben ? :-((

Für ein Backup in Heimischer Umgebung sind alte QIC Bänder erst mal OK.
Die Hinterbandkontrolle sorgt dafür, das sofort nach dem Schreiben
gelesen wird und schlecht lesbare Daten werden noch mal geschrieben.
Die Nutzkapazität und die Geschwindikeit reduziert sich also im Laufe
der Zeit.
Zum Archivieren sollte man hingegen möglichst frische Medien benuzten
oder besser gleich auf andere Techniken, wie MO oder CDR zurückgreifen.

> Mein Problem ist jetzt: Wie kann ich nach dem Sichern das Band pruefen?
>
> tar -cvfW /tape /bla.fasel ......... kein Problem.

Ein tar -t sollte reichen, um das gesammte Archiv zu lesen.
Allerdings, wie schon erwähnt, liest der Streamer bereits beim
Schreiben, sodas man eigendlich niemals Fehler bekommen sollte,
wenn das Schreiben keine gemelded hat.

> Aber wie pruefe ich --verify ? Hab ich im Fehlerfall einen Schreib- oder
> Lesefehler? Ist vielleicht nur der Kopf verdreckt?.......... Schreib ich

Woduch Fehler kommen, ob durch ein abgelaufenes Band bzw Laufwerk oder
nur durch verschmutzung kann man erst entscheiden, nachdem man das
Laufwerk gereinigt hat.

> vielleicht wochenlang Back-ups bei denen ich die Fehler nicht bemerke und
> die ich hinterher nicht mehr lesen kann?.....

Nein - wie schon erwähnt macht ein QIC Hinterbandkontrolle.
Außnahmen bilden hier nur die sog. Floppy Streamer, aber die laufen
unter FreeBSD eh nicht mehr.

> a. ich weis nicht wie tar --verify genau vorgeht. "man tar" ist da sehr
> einsilbig. Bildet --verify Checksummmen oder prueft der 1/1 ?
> Oder........?

Der vergleicht 1:1, aber es ist äußerst unwahrscheinlich, das dein
Streamer ohne Prüfsummenfehler falsche Daten lesen kann.
Wenn es dabei Fehler gibt, dann ist wohl eher dein RAM kaput.

> b wie kann ich auf einem Band einen Schreib-/Lesefehler simulieren?

Mitten beim Schreiben ausschalten und hoffen, das du den richtigen
Zeitpunkt erwischt hast.
Im Ergebniss sollte dann keine pasende Prüfsumme mehr lesbar sein.

> Quelle veraendern bring es nicht, Ziel verandern? Knittern, Schicht
> abschaben, Magnet, alles sehr brutal!!

Magnet ginge auch - aber das sollte man nicht mit jedem Typ machen,
da einige Laufwerke Servospuren brauche, das Band wäre dann also
dauerhaft beschädigt.
Knittern und Co sollte man nicht machen, da es das Laufwerk beschädigen
kann - von der Endgültigkeit, was das Band angeht, mal abgesehen.

> Da steck ich jetzt fest.
>
> Im Kopf (ne laeuft ja schon) hab ich ein kleines Script, das per Cron oder
> vor/nach dem daily-run /kernel, /etc, /local/etc /var, usw. wegschreibt.
> Morgens will ich sehn "Sicherung OK!" oder "Band defekt!"

Dann beachte die Exitwerte vom tar - 0 ist OK und != 0 ist Fehler.
Die gelten sowohl beim schreiben, wenn dir die Hinterbandkontrolle
ausreicht, als auch beim -t und verify, falls du weniger vertrauen
hast.

-- 
B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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