Re: Fileserveroptimierung

On Wed, Aug 21, 2002 at 07:22:47PM +1000, Peter Ross wrote:
> Hallo,
>
> nun habe ich auch in Australien neue Arbeit gefunden (BTW: Wer das auch
> versuchen will, braucht vorallem Nerven und blumige Umschreibungen, um die
> Arbeitsverhinderer, pardon, -vermittler zu umschiffen)
>
> Hierbei bin ich u.a. zustaendig fuer einen (genauer zwei, wenn man an den
> Mirror denkt) Fileserver, der auch von Australien aus wieder weit weg
> steht, in San Diego. Das bedeutet vorallem eins: Durchlaufen soll die
> Kiste, mal nach ebenan laufen ist nicht..
>
> Dieser Rechner ist der Performance-Bottleneck. Die Hardware ist eine
> Dual-Prozessormaschine, die ueber 2 Raid-5-Arrays mit je 3 Platten
> verfuegen.

Ohne da irgendjemanden zu nahe treten zu wollen, aber bei so einer
Maschine sollte man prüfen ob der Flaschenhals nicht eher das Netzwerk
ist.

> Im Einsatz ist derzeit Debian-Linux mit Kernel 2.4.18, Linux Volume
> Manager und ReiserFS. Das ist zumindest soweit von Vorteil, dass es recht
> einfach ist, aus dem Plattenpool einzelnen Filesysten mehr Platz zu
> geben. Es gibt ein Reihe davon, grob gesagt, je Aufgabe eines (derzeit ca.
> 20). Exportiert werden die via NFS fuer Webserver u.ae. Ausserdem laufen
> mysql-Datenbanken hier.
>
> Nun nervt vorallem das Verhalten von Linux, den Speicher vollzusaugen, um
> dann mal auf einen Schlag die Platten zu traktieren und die Machine
> praktisch zum Stillstand zu bringen. Das hatte ich schon mit 2.2.x-Kerneln
> beobachtet, ist aber wohl nicht besser geworden.

Dann wird also viel geschrieben?
Bei NFS Schreibzugriffen ist aber cachen nicht erlaubt, solange man
kein NQNFS oder NFSv3 benutzt - und selbst dann dürfte nicht viel
gecached werden.

> Klar, dass ich da an FreeBSD denke (ein Ersatz einer 2.2er
> Linux-Installation mit postgres gegen eine mit FreeBSD war mal die
> Loesung), allerdings liegt hier dieLage etwas kmplizierter.
>
> U.a. wegen des LVM. Mein Vorgaenger und Einarbeiter hier sagt, dass er
> sich schon Vinum angeschaut haette, allerdings waere die Moeglichkeit,
> Platten so "on the fly" zu vergroessern und zu verkleinern, nicht gegeben.
> Da wuerde FreeBSD flachfallen.

Kurz: Es geht mit Vinum
Lang: ein R5 kann man leider nur mit hilfe eines neuen Plexes
      vergrößern.
      Das anhängen eines zusätzlichen R5 Plex ist leider nicht möglich.
      Die Filesystemstruckturen lassen sich nur ungemountet vergrößern,
      was aber recht schnell geht.

Bei R5 lohnt sich allerdings auch über einen Controller mit NVRAM
nachzudenken, insbesonders weil NFS Clients bei Schreibzugriffen auf
die Bestätigung bis zum Medium warten müssen.
Dann kannst du auch unter Vinum ein concat Plex der vom Hardware-
controller gestellte logischen R5 Platte machen und bei Bedarf um
eine weitere Subdisk erweitern.

> Die Alternative Coda zu NFS wurde wegen anderer Probleme bei Tests
> aufgegeben.
>
> Tja, nun bin ich beim Gruebeln, was man wohl machen kann.
>
> Ich waere fuer Tipps sowohl in Richtung Linux als auch FreeBSD dankbar.
>
> Die Webserver etc., die NFS-Clients halt, werden in neherer Zukunft wohl
> Linux-Maschinen bleiben, und es hatschon etwas fuer sich, nicht immer von
> System zu System zu huepfen. Und: das NFS muss richtig sauber laufen,
> d.h., die Linux-Clients und FreeBSD-Server muessten sich 100% aufeinander
> verlassen koennen..

FreeBSD sollte inzwischen mit allen Linux NFS Bugs umgehen können.

> Also, auch wenn es dann Off-Topic ist, sind mir auch Linux-Tipps sehr
> genehm.
>
> Aber wenn sich rausstellt, dass es eine ordentliche Loesung mit echten
> Vorteilen fuer FreeBSD gibt, bin ich auch nicht abgeneigt.

Ob du mit dem Servertausch zu FreeBSD wirklich Vorteile bringt lässt
sich nicht pauschal sagen - außer, das FreeBSD IMHO leicher zu
administrieren ist.
Wenn auch die Clients ausgetauscht werden, dann hast du jedenfalls ein
zuverlässiges NFS.
Ich bin mit auch nicht sicher inwieweit ein Linux NFS client NFS leases
nutzt, welche Clientseitiges Caching ermöglichen.

-- 
B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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