Re: Nachhilfe bzgl. Releases

Peter Danecek <Peter.Danecek(at)physik.uni-muenchen.de> wrote:
> ich habe auf meinem Router noch eine alte 3.5.1-Release. Ich war davon
> ueberzeugt, dass das fuer den alten 486 mit 20 MB die "bessere" Wahl
> ist. Zumindest hatte ich denn Eindruck, dass FreeBSD von 3.x auf 4.x
> ziemlich gewachsen ist. Soweit ist alles ganz gut, allerdings gibt es
> doch einige Punkte, die mich etwas stören. Daher einige Fragen.

Ich persönlich würde durchaus ein aktuelles 4-stable neh-
men. Das sollte mit 20 Mbyte auch noch recht gut zurecht-
kommen, sofern Du keine fetten Programme laufen läßt. Das
Kernel-Image bekommst Du mit ein bißchen Tuning unter 2
Mbyte.

Etwas anderes wäre es, wenn der RAM _wirklich_ knapp wäre
(ich habe ein Notebook mit 4 Mbyte RAM, auf dem ich aus
diesem Grunde ein 2.2.8-stable laufen habe).

> Geg.: Was ist abgesehen vom herausnehmen von
> Kernal-Komponenten zu beachten (z.B. Konfiguration von VM oder Caching )

An VM und Caching sollte man nichts drehen müssen; das paßt
sich von selbst ganz gut an die Umstände an (im Gegenteil:
wenn man sich nicht genau mit den Innereien auskennt, kann
man's eher nur verschlimmbessern).

Natürlich sollte man im Kernel nur die Sachen drinhaben,
die man wirklich braucht. Bestimmte Optionen wie z.B.
»options dirhash« fressen RAM -- die sollte man weglassen.
Ebenso nur die Daemonen laufen lassen, die man wirklich
braucht. Soft-updates braucht gerne viel RAM, daher sollte
man sich überlegen, ob man darauf verzichten kann. Ebenso
ist MFS ein RAM-Verschwender; man sollte also eher darauf
verzichten. Swap ausreichend groß dimensionieren und, so-
fern vorhanden, über mehrere Platten verteilen.

Bei jedem Programm sollte man sich überlegen, ob man es
benötigt oder ob es nicht eine leichtgewichtigere Alterna-
tive gibt. Beispielsweise würde ich auf 20 Mbyte keinen
Squid-Proxy laufen lassen.

> - Ich hatte den Eindruck (als mal vor Jahren ein wenig damit
> rumexperimentierte), dass build im -STABLE-Branch nicht immer klappen

Meistens. Die Fälle, wo es Bruch gibt, sind selten und
werden sehr schnell wieder gefixt.

> und auch insgesamt das System etwas wackliger sein kann als die
> Releases.

Das kann ich nicht bestätigen. Ich halte 4-stable derzeit
für weniger »wacklig« als 4.6-Release (was aber nicht unbe-
dingt typisch sein muß).

> Ausserdem "sollte" man wohl die zugehoerige Liste verfolgen,

Das ist richtig (die freebsd-stable Mailingliste). Das
würde ich sogar tun, wenn ich nicht -stable fahren würde,
denn man erfährt dort auch häufig Dinge über die jüngste
Release.

> und das war mir zu viel Aufwand. Ist das wieder nur ein Vorurteil ?

Versuch's und entscheide selbst. Laß Dir die Liste in
einen eigenen Folder einsortieren, damit's leichter wird
(ich persönlich lese sie über ein News-Gateway in Form
einer Newsgroup, was ich sehr bequem finde). Die meisten
Mails wirst Du einfach überspringen können. Die einzigen,
die man _wirklich_ unbedingt auf jeden Fall lesen sollte,
sind diejenigen mit »heads up!« im Subject.

> Ofensichtlich hat sich mit 4.x oder irgendwann später einiges/etwas am
> Ports-System geändert. Auf alle Fälle brachte der Versuch, ein aktuelles
> Ports-Verzeichnis zu verwenden, die Meldung:
> Your system is too old to use this bsd.port.mk. usw.
>
> - Welche Möglichkeiten habe ich, dennoch den Ports-Mechanismus (und
> neuere Ports) zu verwenden?

Das sieht nicht gut aus. Die aktuellen Ports werden nur
für -stable (und die jüngste Release) und für -current ge-
pflegt. Selbst wenn man es irgendwie hingepfuscht bekommt,
daß der Portmechanismus unter 3.x läuft, dürften viele
(vieleicht die meisten) Ports nicht funktionieren.

In der Doku steht dazu: »If your system is older than
4.1-RELEASE, or is running any branch before 4.1, your only
reasonable choice for using ports-current is to upgrade to
some point along the 4.x branch.«

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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