Re: harddisk-spin-down, datensenke, 'write-only' FS

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely5.cicely.de>
Date: Mon, 17 Jun 2002 13:51:39 +0200

On Sun, Jun 16, 2002 at 11:03:13PM +0200, Ingo Rohlfs wrote:
> On Sun, Jun 16, 2002 at 03:02:50PM +0200, Bernd Walter wrote:
> > > Bei Linux gibt es ein Programm namens /sbin/hdparm mit dem man alle
> > > parameter einer ide-platte einstellen kann, u.a. auch die "spindown"-zeit.
> > > Sowas müsste es doch auch für FreeBSD geben.
> > > Leider habe auch ich bisher noch nichts vergleichbares gefunden.
> >
> > Wenn dann sollte es im atacontrol eingebaut sein.
> > Wenn du das haben möchtest solltest du es einbauen.
> > Sollte nicht schwer sein, da es ja genormte Befehle sind.
> > Mag aber sein, daß irgendwo (ports?) bereits ein fertiges Tool wartet.
> >
> > > Ich habe so ein System hier stehen. Alle Dienste, die regelmässig auf
> > > die Platte schreiben sind deaktiviert (cron, at etc.).
> > > Die Messdaten werden auf eine RAM-Disk geschrieben, und in grösseren
> > > Abständen und bei Bedarf (reboot) auf die Festplatte geschrieben.
> >
> > Ich würde das ganze System auf Flash laufen lassen und bei Bedarf
> > von diesem auf eine extra Meßdatenplatte kopieren.
> >
> > > Spindown-time der Platte 20 sek. Betriebssystem: Linux.
> > > Migration auf BSD hat aus o.a. Gründen bisher nicht geklappt.
> >
> > Wieso?
> > Die Platte ist doch jetzt bereits eingestellt!
> Den Satz verstehe ich sprachlich nicht.

Die Konfiguration macht man normalerweise dauerhaft und das ist ja
bereits erledigt.
Du kannst also Problemlos das OS wechseln ohne auf das Feature
verzichten zu müssen.

> Ein weiterer Aspekt kommt noch hinzu: selbst wenn die Platte "unter"
> FreeBSD nach der spindown-Zeit ausläuft, nach wenigen Sekunden springt
> sie bei mir wieder an.

Du musst natürlich dafür sorgen, das Zugriffe unterbleiben.
Typische kandidaten sind cron, sendmail, syslog ...
Die Programme muss man entweder abschalten, oder entsprechend anpassen.
Diverse Verzeichnisse wie /tmp, /var/tmp und /var/run packt man zudem
besser in eine Ramdisk.
Ein startendes Programm modifiziert z.B. grundsätzlich die atime, solange
man es nicht beim Mounten abschaltet.
Softupdates macht Schreibverzögerungen, was einen einzelnen Schreib-
zugriff zeitlich verteilt. Es reduziert aber auch die Seeks, was
wiederum Strom spart - man sollte das gegeneinander abwiegen.

> Obwohl ich lpd, cron und at deaktiviert habe. Für die 1:1 Umsetzung des
> entsprechenden Linux-Konzeptes tun sich mir da Hürden auf.

Wenn cron aus ist gibts eh kein at mehr...
Klar kann man das 1:1 umsetzen - nur die OS Software ist eine andere.
Swap funktioniert bei FreeBSD z.B. anders, als unter Linux - man sollte
versuchen eine solche Maschine ohne swap zu betreiben.
Paging ist auch so eine Sache - ein Programm wird per mmap in den
Speicher gemapped und Speicher bei Bedarf nachgeladen.
Man kann sehr viel ereichen, indem man dafür sorgt, daß die benötigten
Bestandteile im Speicher bleiben.
Dirhashing nutzt Ram zur Beschleunigung von Verzeichnisszugriffen, ohne
jedoch Plattenzugriffe besser zu verhindern als normales Caching, das
Ram kann man anderes genutzt mitunter besser einsetzen.

Im einfachsten Fall läuft die Kiste allerdings, wie schon erwähnt auf
einem Flashmedium und nutzt die Platte nur zum Datenauslagern, dann
hat die unter Garantie lange Ruhezeiten.

-- 
B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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Received on Mon 17 Jun 2002 - 13:51:50 CEST

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