Re: ext2fs 60% schneller als ffs?

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely8.cicely.de>
Date: Thu, 7 Mar 2002 00:09:20 +0100

On Wed, Mar 06, 2002 at 10:20:32PM +0100, Ingo Rohlfs wrote:
> Hallo,
>
> habe gerade man einen kleinen performance-Vergleich beim Lesezugriff
> von LINUX ext2fs und FreeBSD ffs gemacht.
> Beim Installieren/Kopieren hatte ich das Gefühl, dass der Plattenzugriff
> bei FreeBSD deutlich langsamer ist als bei Linux.
> Kam mir komisch vor, wird aber durch meinen kleine Test bestätigt:
>
> 1. auf ext2fs und ffs identischen Dateibaum mit
> % find . -type f | wc => 2388 Dateien angelegt.
> % du -ks .
> LINUX: 59332
> BSD: 53761
> Die Linux-Partition ist primär. Beide Partitionen sind auf der gleichen
> Platte.
>
> 2. Dann unter Linux und FreeBSD folgende Befehlszeile an zsh uebergeben:
> % time find . -type f | xargs cat > /dev/null
>
> 3. Um den Einfluss durch den Datei-cache herauszufinden, genau danach
> die gleiche Zeile nochmal übergeben.
>
>
> ##### Messwerte ######################################################
> jeweils die Ausgabe von time
> beim ersten aufruf und danach beim zweiten aufruf.
>
>
> ## ffs-dateisystem, OS = FreeBSD ##
> find . -type f 4.808 total
> xargs cat > /dev/null 28.834 total
> find . -type f 2.505 total
> xargs cat > /dev/null 3.365 total
>
> ## ext2fs, OS = Linux 2.2.16 ##
> find . -type f 11,486 total
> xargs cat > /dev/null 17,771 total
> find . -type f 0,096 total
> xargs cat > /dev/null 0,260 total
>
>
> ##### Konfiguration von FFS ##########################################
> # ffs habe ich zuerst "normal" = schreibbar + softupdates,
> # danach nochmal "nur lesen" und asyncron eingehängt.
> # letzeres bringt 3% mehr Geschwindigkeit (Grenze des Messbaren!)
> mount -u -r -o async,noatime /usr
> mount
> /dev/ad0s4f on /usr (ufs, local, noatime, read-only, soft-updates)
>
>
> ##### Ergebnis #######################################################
> Der lesende Zugriff durch Linux/e2fs ist 1.6-mal so schnell,
> der Zugriff über den Cache ist 13-mal so schnell.
> Die Daten in der e2fs-Partition brauchen 10% mehr Platz.
>
> Kann es sein, das ich als FreeBSD-Einsteiger etwas wesentliche übersehen
> habe? Oder ist ext2fs wirklich so viel schneller als ffs?

Es gibt einige Punkte die Performance schlucken.
Zum einen ist das die Zuverlässigkeit und zum anderen ist das ein
bewusster Performanceverzicht zugunsten einer günstigeren Langzeit-
performance.
FFS fragmentiert z.B. Dateien absichtlich um die statistische
Fragmentierung auch nach einer langen Betriebszeit kleinzuhalten, was
dazu führt, das ein Filesystem auch nach Monaten intensiever Benutzung
nicht langsammer wird.
Festplatten sind in der Regel im Anfangsbereich schneller, das heißt
da die Spuren größer sind hast du erstens mehr Übertragungsrate und
zweitens weniger Spuren für das gleiche Volume und damit kleinere
Zugriffszeiten.
Eine größere Partition ist ebenfalls langsammer, als eine kleinere,
da FFS, wie bereits erwähnt, Daten bewußt verteilt und somit größere
Zugriffzeiten in Kauf nimmt.
Was in deinen Angaben fehlt ist auch, ob du UFS_DIRHASH im Kernel hast
(seit 4.5 default), mit welcher FreeBSD Version das FS anlelegt und
befüllt wurde und mit welchen Versionen du getestet hast.

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B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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Received on Thu 07 Mar 2002 - 00:11:06 CET

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