Re: nachtrag zu browser

From: Christian Weisgerber <naddy(at)mips.inka.de>
Date: Wed, 17 Oct 2001 00:55:20 +0000 (UTC)

Joerg Wunsch <joerg_wunsch(at)uriah.heep.sax.de> wrote:

> Bin ich eigentlich hier der einzige, der Opera's look&feel schlicht
> und ergreifend gräßlich findet?

Unter X11 gibt es doch gar kein einheitliches Look & Feel. Opera
hat Qt-Look, denke ich. Man kann es auch auf Motif-Look u.ä.
einstellen, was aber die Widgets nicht ändert.

Ich habe Opera schon nach kurzem Antesten als praktischer empfunden
als Netscape. Wobei ich größtenteils mit Defaulteinstellungen
arbeite, und auch kaum die Anleitung lese, bzw. erst vor kurzem
erst festgestellt habe, dass es auf Operas Website sowas offenbar
gibt.

Es ist einfach handlich. Back und Forward lassen sich auch als Menüs
benutzen, womit man direkt springen kann. Wenn man linear navigiert
ist das nutzlos, wenn man - wie ich - ein Baummodell im Kopf hat
und immer wieder zur Wurzel zurückkehrt, dann ist Menü-Auswahl-Klick
praktischer als drei, fünf, oder zehn Back-Klicks. Einfaches Back/
Forward kann man auch über eigene Mausakkorde erreichen.

Das einfache, fensterweise Umschalten des Ladens/Darstellens von
Bildern ist bequem. Nebenan gibt es "Toggle Document Settings", das
man zwischen Eselohr und Rakete (oder was auch immer das sein soll)
umschalten kann. Letztere Einstellung schaltet eine Menge Darstellungs-
anweisungen aus. Sehr praktisch, um z.B. Seiten mit mikroskopischer
Schrift auf einen Klick lesbar zu machen.

Was bei einer Menge Leute heftigen Widerstand auszulösen scheint,
das ist diese an Emacs erinnernde Eigenschaft, die Dokumentenfenster
alle als Unterfenster des Hauptfensters zu halten. Für die konkrete
Anwendung kann das vorteilhaft sein oder auch nicht. Wenn man zwei
Seiten zum Vergleichen direkt nebeneinander haben möchte, ist es
schlecht. Wenn man immer nur eine Seite anschaut, und die anderen
platzsparend aus dem Weg haben möchte, dann ist es praktisch.

Opera ist anscheinend weitgehend oder gar vollständig tastaturbedienbar,
was mich persönlich nicht sonderlich interessiert, wobei es allerdings
eine PC-Tastatur annimmt - was mir wiederum nicht sonderlich gefallen
würde, aber sicher vielen anderen Leuten.

Der Punkt, wo Opera wie schon gesagt völlig versagt, ist die Welt
jenseits von ISO Latin 1. Das stößt jetzt mir wieder ganz gewaltig
auf. Wer ordentliche I18N braucht, der muss auf w3m-m17n (mein
Favorit) oder lynx, jeweils in einem UTF-8 xterm, zurückgreifen.

-- 
Christian "naddy" Weisgerber                          naddy(at)mips.inka.de
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Received on Wed 17 Oct 2001 - 03:30:56 CEST

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