Re: FreeBSD: Audio-CDs auslesen?

From: Oliver Fromme <olli(at)dorifer.heim3.tu-clausthal.de>
Date: Fri, 14 Jul 2000 21:32:40 +0200 (CEST)

In list.de-bsd-questions J Wunsch <j(at)uriah.heep.sax.de> wrote:
> As Oliver Fromme wrote:
> > In der Praxis ist die Geschwin-
> > digkeit geringer, weil die Sektoradressierung aufwendiger
> > ist (aus ähnlichen Gründen leiden manche minderwertige
> > Laufwerke unter "Jitter"), und die Fehlerkorrektur ist bei
> > Audiodaten ebenfalls aufwendiger (je nach Laufwerk).
>
> Verstehe ich nicht. Sektoradressierung gibt's doch bei Audio gar
> nicht,

Jein. Im Subchannel (P oder Q, habe leider mein Red Book
verlegt, um's genau nachzuschlagen) läuft ein Timecode mit
(Track, Index, Minuten, Sekunden, Sektoren).

> daher ja die Jitterkorrektur, falls das Laufwerk die Spur mal
> verloren hat, kann es nur ,,irgendwo'' wieder aufsetzen, da es den
> genauen Punkt nicht ermitteln kann.

Den könnte es durchaus ermitteln (tun ja die Laufwerke,
die keine Jitterkorrektur brauchen). Diejenigen, die
damit ein Problem haben, haben noch eine vereinfachte
Ansteuerung, die aus dem Audiobereich stammt, wo es halt
von der Genauigkeit her genügt, wenn der Kopfschlitten
die Position hält, aber nicht unbedingt an exakt dem
passenden Sektor wieder angesetzt werden muß.

Manche Hersteller waren halt zu faul (oder zu geizig)
und haben teilweise den Low-Level-Krempel von den reinen
Audio-Geräten übernommen, und dann nur die Sachen, die
für CD-ROM erforderlich sind, darübergebaut.

> Aus diesem Grunde hat man doch
> aus dem Overhead, der bei CD-ROM zur Fehlerkorrektur übrigbleibt (2352
> - 2048 Bytes) ein paar Bytes für eine Sektornummer abgezweigt, so daß
> im Datenbetrieb sicher ist, daß man den richtigen Sektor hat.

Weil bei den o.g. "Sparsam"-Laufwerken die Timecode-Daten
aus dem Subchannel nicht bis in die Ansteuerungslogik der
CD-ROM-Firmware vordringen, die die Audio-Lese-Kommandos
verarbeitet. :-)

Man muß hier ganz deutlich zwischen "Audio abspielen" und
"Audio auslesen" unterscheiden. Dabei passieren in den
Laufwerken i.allg. völlig unterschiedliche Dinge.

> Bei Fehlerkorrektur ging ich bisher davon aus, daß die, wie heißt sie
> gleich, LE-C Korrektur (von den Rohdaten auf die 2352 Bytes) ohnehin
> für beide Aufzeichnungsarten vorgenommen werden muß und wohl in der
> Regel in Hardware implementiert ist, während CD-ROM dann noch eine ECC
> Korrektur (typischerweise in der Firmware) hintendranhängt.

Das ist richtig; Red Book spezifiziert zwei Ebenen von
Fehlerkorrektur, und CD-ROM fügt noch eine dritte hinzu.
Von diesen abgesehen machen manche Laufwerke beim Lesen
von Audio-Daten noch eine (mehr oder weniger aufwendige)
akustische "Korrektur", wenn die digitale Korrektur
nicht erfolgreich war, um den Fehler möglichst nicht
hörbar werden zu lassen.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, Leibnizstr. 18/61, 38678 Clausthal, Germany
(Info: finger userinfo:olli(at)dorifer.heim3.tu-clausthal.de)
"In jedem Stück Kohle wartet ein Diamant auf seine Geburt"
                                         (Terry Pratchett)
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Received on Fri 14 Jul 2000 - 21:32:47 CEST

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