Re: Q: firewall

From: J Wunsch <j(at)uriah.heep.sax.de>
Date: Mon, 10 Apr 2000 22:50:48 +0200

As Heiko Schafberg wrote:

> Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich habe mir von der
> FreeBSD-Site einiges gezogen und gelesen. Ich habe den Hefter leider
> nicht dabei, aber morgen kann ich mal nachsehn, wo ich die Idee
> herhabe, alles in die rc.conf zu stecken.

Ja, mach mal. Wenn dort wirklich jemand Unfug geschrieben haben
sollte, sollte es korrigiert werden.

Ich wollte Dir auch alles andere als zu nahe treten, aber ich denke,
Du hast weder so recht analysiert und verstanden, warum irgendwo der
Wurm drin war, noch weißt Du tatsächlich, warum es denn jetzt
funktioniert. Damit kannst Du Dir aber natürlich auch überhaupt nicht
sicher sein, ob Du das eigentliche Problem denn gefunden hast, oder ob
es nicht morgen schon wieder auftauchen könnte. Mein Eindruck ist,
daß Du wohl etwas systematischer vorgehen solltest und versuchen zu
verstehen, warum dies oder jenes so ist oder eben nicht funktioniert.

> Der Firewall wollte definitiv nicht laufen, so lange ich unter
> /etc/rc.conf firewall_enable="yes" stehen hatte. Erst ein Eintrag in
> die default/rc.conf brachte ihn ans Laufen. Warum weiß ich nicht.

Das ist aber in jedem Fall schräg und bedarf einer Analyse. Wie
Andreas schon schrieb, /etc/defaults/rc.conf macht weiter nichts, als
Shell-Variablen vorzubelegen und am Ende /etc/rc.conf selbst noch
reinzusaugen, damit man die vorbelegten Werte nochmal ändern kann.
Wenn das nicht funktioniert, ist das ein ernstes Zeichen, daß da
irgendwo ganz tief ein Bernhardiner vergraben liegt, der nur darauf
wartet, bis jemand die Tür der Hundehütte öffnet... Da hilft es nicht
so sehr viel, wenn man sich anschließend auf die Hundehütte
draufstellt so daß man den Bernhardiner nicht mehr sieht und nun
annimmt, jetzt hätte sich das Problem erledigt... Aber genau das hast
Du wohl getan -- also wie gesagt, ohne Dir in irgendeiner Weise zu
nahe treten zu wollen, analysiere besser Dein Problem und versuche zu
verstehen, warum was nicht tut. Du wirst zwar erstmal mehr Arbeit
haben, aber im Ergebnis Dir sicher sein können, was Du da vor Dir hast
und außerdem ein Stückchen gelernt haben, wie man Probleme einkreist.
Um mal ein paar Methoden für Shellscripts zu nennen:

set -x

# ggf. wenn das global zu viel Output erzeugt, dann irgendwo nach
# der interessante Stelle ein

set +x

exec 2>> /tmp/scriptlog # natürlich erst möglich, nachdem ein
                         # schreibbares /tmp existiert, aber ggf.
                         # kannst Du ja /etc/rc so behacken, daß /tmp
                         # frühzeitig als MFS bzw. md-Device
                         # gemountet wird

# Hinweis ins Logfile setzen, wo Du gerade bist, eigentlich nur wichtig,
# falls das System beim Booten hängenbleibt und nur durch ^C / ^\ zu
# befreien ist
echo "tracepoint #1" 1>&2

# ansehen, was Du in defaults/rc.conf geändert hast
diff /usr/src/etc/defaults/rc.conf /etc/rc.conf | more

> Weil ich in selbiger nicht gerne
> rumfummele, ich hatte einige Fehlstarts, habe ich mich für die
> Scriptlösung unter /usr/local/.... entschieden.

Das kann ja tatsächlich die Methode der Wahl sein -- aber bitte,
nachdem Du das Problem analysiert hast und (für Dich, nicht für uns)
einen triftigen Grund hast, warum die Standardreihenfolge nicht so
richtig paßt für Deinen speziellen Fall. Bislang habe ich aber in
Deinen Wünschen gar keinen so speziellen Fall herauslesen können, daß
ich mir das vorstellen kann. Wie gesagt, bedenke immer, daß es gerade
in der Reihenfolge der diversen Aktionen zur Bootzeit vielfältige
gegenseitige Abhängigkeiten gibt und daß sie die Entwickler die größte
Mühe gegeben haben, diese Scripts so gut wie's geht an der Praxis zu
orientieren. (Das geht nicht immer, weil sich manches in einer solch
allgemeinen Form selbst widerspricht, aber die Fälle, die nicht `out
of the box' funktionieren, gehören dann eher zu den obskureren Sachen
wie vielleicht ein diskless boot.)

> Also sagt mir, was wo hingehört und ich gehorche.

Wir sind hier nicht bei Militär. Du sollst nicht gehorchen, sondern
mitdenken...

-- 
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL
http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
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Received on Mon 10 Apr 2000 - 22:50:59 CEST

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