Re: Allgemeine Fragen zu DAT

From: Stefan Huerter <maulwurf(at)subloch.swb.de>
Date: 19 Aug 1998 03:00:00 +0200

Guckux Rainer

> mit Interesse habe ich den Thread über die HP-DAT Geschichten
> gelesen.

hach? ;-)

> Was ist der Unterschied zwischen DDS1/2/3, was ist QUIC und was
> kreucht und fleucht da sonst noch herum ?

DDS1: 60m/90m DAT-Bänder, bei den 90m hat man eine Netto-Kapazität von
etwa 2GB.
DDS2: erlaubt Hardwarekompression, also bis "4GB" per 90m Band, bei 120m
Bändern sind das mit entsprechendem Streamer "8GB" (netto 4GB)
DDS3: netto definiert auf 12GB.

QIC: verbreitet schwerpunktmäßig unter anderem durch Sun(OS), als
Standardinstalltionsmedium. Angefangen bei 60MB/tape bis 5GB/tape
(aktuell).

technische Unterschiede:
DDS/DAT verwendet das sogenannte Helical-Scan Verfahren, um eine höhere
Datendichte zu ermöglichen, wird hier ein schräg zum Band rotierender Kopf
verwendet. Das Band wird aus der DAT-Kassette herausgezogen, um mehrere
Spulen umwickelt und über den Kopf gezogen. Es entsteht hierbeit neben der
linearen Belastung (das Band zieht am Kopf vorbei) auch noch eine
"Querbelastung" auf das Band ausgeübt:
etwaige ASCII-Darstellung:

      ------/ /------
      -----/ /-------
somit hat man zusätzliche Belastung des Bandmaterials, siehe auch
"theoretisch" angegebene Lebensdauer der Bänder (DAT 100 Zugriffe)

QIC: Wer der "wirkliche" Vater ist, ist mir leider unbekannt, klassisch
bei den alten SUN/HP-QICs, welche bei Kapazitäten von 60MB/Band beginnen.
Es wird das gleiche Aufzeichnungsverfahren verwendet wie bei den TK-
Streamern (DEC), dem Vater der DLT-Laufwerken (DEC-technology verkauft an
Quantum), alle verwenden das lineare Aufzeichngsverfahren. Es existiert
hier keine zusätzliche "Querbelastung". Die QIC-Bänder werden mit 1000
theoretischen Zugriffen angegeben, die DLT-Bänder gehen hoch auf 10,000
Zugriffe. Auch die absoluten Hochleistungsstreamer wie von IBM verwenden
die lineare Aufzeichnungstechnik.

technical:
DAT: 100 Zugriffe, 2 Jahre Datensicherheit, 90m/2GB/4GB, 125m/12GB
QIC: 1,000 Zugriffe, 10 Jahre Datensicherheit, 365m/2.5GB, MLR1 13GB, MLR2
26GB
DLT: 10,000 zugriffe, 20Jahre Datensicherheit, ggfs mehr bei Beachtung von
Temperatur und Luftfeuchtigkeit. 10/15/20/30GB/Band
IBM 3290, hm, meine 15GB/Band, dafür aber mal lockere 8-10MB/s
Datentransferrate (netto!!!), Datensicherheit und zugriffe sollten analog
zu DLT sein.

einleuchtend dürfte hierbei auch der Faktor der höheren Datendichte sein,
klassisch DAT: 4mm Bandbreite und 2GB auf 90m und QIC (zB die 2.5GB) mit
etwa 365m und 2.5GB. Wie sich allgemeine elektromagnetische Einwirkungen
darauf auswirken, kann sich jeder selbst abei denken.

alle Angaben ohne Gewehr, selbstverfreilich, sollte ich mich irren....

achja, bei QIC gibt es keine "Inkompatibilitäten", sprich: wenn ich ein
525MB QIC Band in meinem 2.5GB-HW-Kompression Streamer reinschiebe, dann
kann der nur ohne HW-kompression beschrieben werden, da für dieses Band
keine HW-Kompression existierte.
aufgrund dieser Fakten ist QIC voll zu sich kompatibel, im Gegensatz zu
DAT, wo sich selbst von gleichen Hersteller von DAT-LW durchaus
inkompatibilitäten zeigen, wohl bedingt auch durch die filigrane
"Spurtechnik". (personal opinion)

Bye
     Stefan

---
Hoffnung ist verantwortlich für den Vorwärtstrieb eines Menschen.
Wird diese zerstört, wird am Menschen etwas zerstört.
Überlebt er dieses und setzt sich damit auseinander, wird er gestärkt
wieder erwachen.                                          (Stefan H.)
Received on Wed 19 Aug 1998 - 08:16:58 CEST

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