Re: Thread in freebsd-stable und Anti-Spam

Andreas Heil <ah(at)linux-hq.de> wrote:
> Man müsste einen Daemon schreiben, der auf Port 25 sitzt, sich meldet wie ein
> Standard-Server (konfigurierbar, zB Sendmail...), sich auch wie die
> entsprechende Software verhält, ABER eigentlich alles was keine groben Fehler im
> Protokoll aufweist annimmt und quasi nach /dev/null schiebt.

Wenn man sowas wirklich machen will, ist das mit sendmail
ziemlich trivial realisierbar: Per /etc/mail/access das
Relaying komplett freischalten, einen mailertable-Eintrag
». local:bit-bucket«, und das war's. Den bit-bucket-Alias
gibt es per Default schon; er ist lediglich auskommentiert.
(Es gibt bestimmt noch andere Möglichkeiten, aber dies ist
mir spontan als erstes eingefallen. Ich hab's aber nicht
selbst ausprobiert.)

Hat den Vorteil, daß es halt ein echtes sendmail ist und
man daher von außen nicht erkennen kann, daß es zwar alle
Mails mit »accepted for delivery« annimmt, aber dann still-
schweigend wegwirft.

Allerdings sollte man sich schon über etwaige Nebenwirkun-
gen im klaren sein -- Beispielsweise, wenn der betreffende
Rechner in der Lage sein soll, reguläre Mails zu verschik-
ken. Das darf sich nicht mit dem Pseudo-MTA beißen.

Außerdem gibt es diverse RFC-Vorschriften. Unter anderem
_muß_ jeder MTA eine gültige Postadresse »postmaster« ha-
ben, die an einen oder mehrere menschliche Wesen zugestellt
werden muß. Dafür könnte man natürlich eine Ausnahme kon-
figurieren, aber wer will das wirklich lesen ...

Außerdem kostet Spam Bandbreite. Wenn ein Spammer fleißig
seinen Mist an irgendeinen trödeligen Rechner zustellt,
der in Wirklichkeit gar kein Mailserver ist, die Mails aber
trotzdem brav annimmt (um sie dann zu tonnifizieren), dann
können damit durchaus signifikante Resourcen verschwendet
werden (und Kosten entstehen), und das für einen zweifel-
haften Nutzen.

Es gibt bestimmt noch andere Seiteneffekte.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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