Re: wozu braucht gimp einen audio codec?

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Wed, 12 May 2010 12:46:12 +0200 (CEST)

Heino Tiedemann <rotkap(at)gmx.de> wrote:
> Oliver Fromme wrote:
> > Was ist eigentlich genau Dein Problem (außer Paranoia)?
>
> Paranoia und "verstehen wollen". ;)

Das ist eine gute Antwort. :)

Früher habe ich mal versucht, alle Abhängigkeiten so gering
wie möglich zu halten. Das war relativ aufwendig; man
musste ständig die Makefiles angucken und recherchieren,
welche Option wofür gut ist, denn man kann ja nicht jede
popelige libgrwqtpg kennen und wissen, wofür die gut ist.
Und irgendwann brauchte ein anderer Port dann doch eine
bestimmte zusätzliche Option bei einem bereits vorhandenen
Paket, und man durfte alles nochmal bauen.

Inzwischen ist mir das relativ schnuppe, und ich baue die
meisten Ports mit den Default-Optionen, außer wenn ich
bei einer Option konkret weiß, dass ich sie brauche oder
definitiv nicht haben will. Dadurch sind vielleicht einige
Pakete mehr auf meiner Platte als eigentlich nötig wären,
aber was sind denn heutzutage ein paar Mbyte?

Nur als Beispiel: faad2 belegt bei mir 0,65 Mbyte, also
verschwindend wenig, gemessen an heutigen Plattengrößen:
Das ist 0,000065% von einer 1TB-Platte, d.h. weniger als
ein Millionstel. Da mache ich mir keinen Kopf, ob ich das
Ding wirklich brauche oder nicht, geschweige denn dass ich
die Dependencies verfolge und eliminiere (und bei jedem
Update müsste ich es evtl. erneut berücksichtigen).

Gerade bei den ganzen Multimedia- und Graphik-Ports gibt
es soviele Abhängigkeiten, dass man da schnell vom Hundert-
sten ins Tausendste kommt. Das ist ein Fass ohne Boden.

Es gibt aber auch Ausnahmen. Auf bestimmten Rechnern will
ich z.B. vermeiden, dass der ganze X11-Rattenschwanz in-
stalliert wird. Da habe ich dann WITHOUT_X11=yes in
/etc/make.conf, woran sich zum Glück viele Ports halten
(leider nicht alle).

Manchmal handelt man sich Dependencies ein, mit denen man
überhaupt nicht rechnet. Es kann gefährlich sein, in einem
Port »make« einzugeben und dann eine Kaffeepause zu machen,
in der irrigen Annahme, dass das ja nur ein kleines Tool
sei, das man da installiert. Und wenn man wiederkommt,
können dann hundert neue Ports auf der Platte sein. So
geschehen bei gnupg, das tatsächlich einmal Xorg als
(indirekte) Dependency mitgeschleppt hat. Bei näherer
Untersuchung stellte sich heraus, dass X11 lediglich für
ein kleines graphisches Tool verwendet wurde, das zur
Eingabe einer Passphrase dient. Da ich das definitiv
nicht brauchte, habe ich das wieder entsorgt, mitsamt
Xorg.

Seitdem habe ich mir das Wundern über Dependencies abge-
wöhnt. Das solltest Du vielleicht auch tun. ;-)

Gruß
   Olli

-- 
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Received on Wed 12 May 2010 - 12:46:37 CEST

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