Re: LANG und UTF-8

Rocco Rutte <pdmef(at)cs.tu-berlin.de> wrote:
> * Oliver Fromme [05-12-05 17:17:46 +0100] wrote:
> > Du hast immer noch kein konkretes Problem genannt.
>
> Doch: ich möchte nicht libiconv benutzen müssen sondern möchte es eine
> Ebene tiefer haben, also in der C Bibliothek.

Also, ob eine Funktion nun in der libiconv, in der libc
oder sonstwie ist, ist ja gehupft wie gesprungen.
Die libiconv wirst Du übrigens auf absehbare Zeit nicht
loswerden; seit geraumer Zeit wird sie ja sogar vom Kernel
verwendet und ist im Kernelsource enthalten. Sie wird
z.B. für Dateisystemtreiber benötigt, die Unicode-basierte
Dateinamen verwenden.

> Es könnte dann immernoch
> verschiedene Kodierungen geben, aber die Anwendung müsste es nicht
> wissen.

Das ist eine reine Frage der API, nicht der Library. Da
ich libiconv nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, wie
gut deren API ist. Wenn sie nicht in der Lage ist, Umge-
bungen sowohl mit Singlebyte-Kodierungen als auch mit
Multibyte-Kodierungen transparent zu handhaben, dann ist
sie wohl nicht besonders gut designed. Das wäre dann ein
Argument gegen die API. Aber es wäre _kein_ Argument
gegen die Weiterverwendung von Singlebyte-Kodierungen wie
etwa ISO8859.

Davon abgesehen solltest Du Dich vielleicht mal vom »Makro-
Assembler« C lösen und mal etwas Higher-Level-Sprachen an-
schauen. Python zum Beispiel unterstützt Unicode native
und völlig transparent. Ich habe neulich ein kleines CGI
geschrieben, das IDNA-Domains kodiert und dekodiert; es
erzeugt XHTML-Seiten in UTF-8. War ein Kinderspiel. [*]

Gruß
   Olli

[*]
http://www.secnetix.de/~olli/cgi-bin/idna.cgi

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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"Being really good at C++ is like being really good
at using rocks to sharpen sticks."
        -- Thant Tessman
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