Re: MSI-Board mit Pentium 4 (HT): Stillstand

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Fri, 27 May 2005 14:47:17 +0200 (CEST)

Andreas Braml <a.strich.b(at)web.de> wrote:
> Hier folgt gleich ein Problem, wie man es liebt: keine Ausgabe in
> der Logdatei, keine Meldungen von wegen Page Fault/Kernel Crash
> o.Ä. auf der ersten virtuellen Konsole, nichts! Es ist zum Mäuse
> melken!

Das ist üblicherweise ein Zeichen für ein Hardwareproblem,
oder (selten) eine Unverträglichkeit zwischen Hardware und
OS auf unterster Ebene.

War das System zum Zeitpunkt des Freeze idle, oder liefen
irgendwelche nennenswerten Prozesse? Wie oft ist es schon
passiert, und wie schnell nach dem Booten passiert es, d.h.
wie hoch ist so die durchschnittliche Uptime? Hat es einen
Einfluß, ob der Rechner idle oder unter Last ist -- mit an-
deren Worten: Tritt der Freeze schneller auf, wenn der
Rechner viel zu tun hat?

Ohne Crash-dump oder sonstige Anhaltspunkte ist es natür-
lich leider sehr schwer, das Problem einzukreisen.

Verwendest Du einen GENERIC-Kernel? Du könntest testweise
mal alles aus dem Kernel rauswerfen, das Du nicht unbedingt
benötigst, also einen Minimal-kernel bauen.

Du könntest testweise auch eine andere OS-Version einsetzen
(6-current oder 4-stable, oder auch DragonFly BSD) und dann
schauen, ob das Problem dort auch auftritt. Oder mal ein
anderes, aber verwandtes OS ausprobieren (NetBSD, OpenBSD).

Falls Du Ersatzteile herumliegen hast, könntest Du auch mal
testweise Prozessor, RAM oder das ganze Mainboard austau-
schen, um zu sehen, ob das einen Einfluß auf das Problem
hat.

(Das waren jetzt nicht gerade todsichere Tips zum Debuggen,
aber das Problem ist ja auch ziemlich diffizil, erst recht
für eine Ferndiagnose. Da kann man nur ein wenig im Dun-
keln herumstochern.)

> [...]
> Ist jemandem schon einmal solches Verhalten begegnet? Ich dachte,
> vielleicht ist das RAM schlecht, memtest86 laufen gelassen: nichts,
> "leider" alles in Ordnung. Was kommt da noch in Frage? Netzteil?
> Prozessor (alles was nach HT aussah, habe ich im BIOS
> deaktiviert)?

Im Prinzip ist alles mögliche denkbar. Es kann am RAM lie-
gen, am Prozessor, am Chipsatz (North-/Southbridge) oder
an sonstigen Komponenten. Auch z.B. ein hängender PCI-Ge-
rät (z.B. ein Controller) kann das ganze System mit sich
ziehen. Normale PC-Hardware ist leider nicht besonders
robust oder fehlertolerant.

> Kombination FreeBSD/Hardware?

Denkbar, aber meistens äußert sich sowas in anderen Sympto-
men als einem »cold freeze«.

> WinXP lief auf dem Rechner recht stabil, d.h. ohne totale Lockups.

Das muß nicht unbedingt etwas heißen, da unterschiedliche
Betriebssysteme unterschiedliche »usage patterns« haben,
d.h. daß sie die Komponenten der Hardware auf unterschied-
liche Weise ausnutzen bzw. auslasten.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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"... there are two ways of constructing a software design:  One way
is to make it so simple that there are _obviously_ no deficiencies and
the other way is to make it so complicated that there are no _obvious_
deficiencies."        -- C.A.R. Hoare, ACM Turing Award Lecture, 1980
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Received on Fri 27 May 2005 - 14:48:20 CEST

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