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Schade, schade, schade...
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Subject: Heise: Innenministerium lässt Open-Source-Papier verschwinden
Date: Fri, 24 Mar 2000 12:00:18 +0100 (CET)
Innenministerium lässt Open-Source-Papier verschwinden
Eine im eigenen Haus erstellte Analyse zum Einsatz freier Software in
der Bundesverwaltung war höheren Stellen des Bundesinnenministeriums
offenbar nicht genehm. Das Dokument, in dem die eigenen Experten das
große Einsparpotential und die Sicherheitsvorteile im Vergleich zu
proprietärer Software aufzeigen, ist auf Weisung "von oben" aus dem
Internet verschwunden.
Vergangene Woche hatte die Koordinierungs- und Beratungsstelle der
Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung
([1]KBSt) ihren KBSt-Brief 2/2000 mit dem Titel "Open Source Software
in der Bundesverwaltung" im Internet zugänglich gemacht. Die KBSt
untersteht dem Bundesinnenministerium (BMI); ihre Briefe dienen dazu,
anderen Bundesbehörden Orientierung über Entwicklungen und Erfahrungen
auf dem Gebiet der EDV zu geben.
Nachdem heise online über den Brief [2]berichtet hatte, wurde der Text
vom KBSt-Server genommen, tauchte Anfang dieser Woche noch einmal auf
und ist nun offenbar endgültig verschwunden. Roger Kiel, Sprecher des
Innenministeriums, bestätigte auf Nachfrage von c't, dass der
KBSt-Brief auf Weisung des Ministeriums von dem öffentlichen Server
entfernt worden ist. Das Papier sei lediglich für den internen
Gebrauch und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, sagte
Kiel. Die Prüfung des Einsatzes von Open-Source-Software in der
Bundesverwaltung sei noch nicht abgeschlossen.
Nun findet sich die Veröffentlichung zwar immer noch in der [3]Liste
der KBSt-Briefe, der Link führt jedoch ins Leere, während alle anderen
KBSt-Briefe seit 1997 weiterhin zugänglich sind.
Die Idee, den Einsatz von Open-Source-Software als mögliche
Alternative zu kommerzieller Software in der Verwaltung zu prüfen,
hatte in Fachkreisen breite Zustimmung gefunden. Daniel Riek,
Vorstandsmitglied des [4]Linux-Verbandes LiVe, äußerte sein Bedauern
über die Entscheidung des Ministeriums. Der Linux-Verband propagiere
schon seit längerem den Einsatz von Open-Source-Software und wünsche
sich eine breite öffentliche Diskussion über dieses Thema. "Der
KBSt-Brief nennt mit den Kosten- und Sicherheitsvorteilen die
Kernargumente, die auch nach unserer Einschätzung für den Einsatz von
Open-Source-Software sprechen", sagte Riek zu c't.
Ausführlichere Informationen zum Inhalt der Studie finden Sie in der
c't-Ausgabe 7/2000 (ab Montag im Handel). ([5]odi/c't)
References
1. http://www.kbst.bund.de/
2. http://www.heise.de/newsticker/data/odi-15.03.00-001/
3. http://www.kbst.bund.de/papers/briefe/
4. http://www.linux-verband.de/
5. mailto:odi(at)ct.heise.de
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Received on Fri 24 Mar 2000 - 15:03:25 CET