RE: Das Imperium schlägt zurück...

From: Samer, Michael, IN <Michael.Samer(at)ingolstadt.bertrandt.com>
Date: Fri, 15 Oct 1999 13:37:40 +0200

Hallo Gemeinde,
der Vergleich hinkt nicht, er geht einfach nicht. (siehe Äpfel/Birnen
Bemerkung)
Die erste Zeile ist immer noch die beeindruckensde (kann sie nicht
rezietieren, da mein WebExplorer keine ASP's mag beim speichern....)[frei
nach meiner Erinnerung und engl. Kenntnissen]:
<<Wenn wir den ganzen Rummel um Linux als OS mal obejektiv betrachten
wollen, dann müssen wir erst mal einen Schritt zurücktreten und alles der
Argumente betrachten.>>
Als ob MS jemals objektiv war?! Argumente die auf tiefste falsch und eher
subtil sind...
<<Unix ist dreißig Jahre alt und damit in unserem Zeitalter verrottet
(architektur).>>
Das hat was, aber wenigstens verdient ein solches OS das Prädikat
ausgereift und nicht Pre-beta als Verkaufsversion.Hier geht es nciht darum,
daß sich nicht kleine Ungereimtheiten auftun, ich wage aber zu behaupten,
daß NT bei weitem nicht den Reifeprozeß erreicht hat (und wer weiß ob MS es
überhaupt noch schafft), den jedes beliebige Unix schafft (die Hardcore
typen von euch/uns wird zurecht bemerken, daß Linux weit mehr Posix/minix
ist als das Berkeley Unix, aber trotzdem geht es irgendwie um Unix) und hat.
Selbst Neulinge, wie AIX sind auf der Architekturphase aufgewachsen und
stark (siehe wer setzt AIX oder allg. Unix ein und wer NT). Ganz zu
schweigen von den selteneren Derivaten (z.B. ist OS/2 immer noch mehr
verbreitet als Server als NT (wenn auch stetig stagnierend) oder Mac, Amiga,
...... Meine Erfahrung mit MS war bisher: Krüppel sein (=schwache Beine auf
denen man steht), Dreck verkaufen (siehe
http://www.microsoft.com/products/), keine Rücknahme bieten ABER das
lauteste Mundwerk (=Marketing).
Der SMP Vergleich ist ja auch nett, wenn sie im Vorfeld schon feststellten,
daß SMP noch nicht ganz so toll funktioniert (im Vergleich zu BSD hihi,
siehe Disk. vor gut vier Monaten). Optimiert war die NT Maschine schon, die
Linux Maschine wohl alles andere als (wahrscheinlich war ein debugger im
Hintergrund noch aktiv, der Standardkernel aktiv, zig Treiber umsonst
laufend,....). Es fehlt die genaue Angabe was wie installiert wurde und auf
was, damit ist es nicht transparent.... Welche Benchmarks sie benutzt haben,
welche Werte (nicht selbst erstellt sondern finanziert und durch eine
Fremdfirma/-zeitung durchgeführt) dabei durch was rausgekommen sind. Eine
der argumente ist noch der Punkt NT kontra Samba. Wer wählt beim Vergleich
Server für Workstations NT in jedem Fall. Wenn ich Linux oder allgemein Unix
Maschinchen wähle, dann führe ich es doch gerne bis zum Frontend, sprich
Workstation durch. Ein Linux Vergleich müßte dann NT Server 4.0 mit Exceed
oder anderen Unix Emus emulieren um Linux Kübel zu versorgen, nur um mit der
selben Logik zu argumentieren.
Performancemässig kann ich nun nicht soviel dazu sagen, denn die sehe ich
unter eNTe nicht (keine Ahnung in welcher Ausstattung sie was getestet
haben). Mein kleinster Rechner ist ein 386er DX40, mit 32MB RAM, 4*4GB HD
über RAID5 an einem AHA1542B + Coproz (laufend unter Yggdrasil Linux
0.94.xy). Dieser spielt Mail und Newsfetcher für mich (hat etwa 250
Mailkonten und dreißig Newsgroups zu verwalten) und läuft so, daß mit seinem
10MB Uplink etwa 20-30 Clients gleichzeitig rankommen und noch mit
akzeptablen Reaktionszeiten (=anklicken und es passiert was) arbeiten, auch
mit NT Workstations. Die selbe Mühle könnte ich unter NT3.51 einsetzen, naja
sie bootet immerhin, leider gibt es keinen Newsserver auf NT3..51, O.K. NT4
, da geht aber der Proz. nicht mehr. O.K. 486er DX40 selbe Ausstattung.
Nunja, booten läßt er sich immerhin schon und mit gelegntlichen Wartezeiten
können dann 6-7 Clients gleichzeitig versorgt werden. Was sagt mir dieser
Wert aus?!
Anderes Thema: Virenschutz; realistisch gesehen sind nahezu 60% aller Viren
unter NT4 lauffähig und tätig. O.K. Besseres Security Koncept (fine
granular). Nun haben Feinkörnige Systeme (im Vergleich zu
einkristallsystemen um bei der Ausdrucksweise zu bleiben) den Nachteil (wie
kalkgestein) durchlässig zu sein. Siehe NT.
Printserver (in Samba ja noch nicht ausgereift) und ein Vergleich ist schon
genial. Bei uns drucken rund 150 Worksation auf eine RS/6000 43 mit etwa 10
Plottern und Laserdruckern unter AIX/IRIX/Solaris. Kein Problem (dateigröße
teils bis 250MB). Unter NT tummeln sich fünf Drucker auf einem Dual PPro200
Server und die Spoolerqueue hängt sehr regelmässig (sprich dienst stopen
starten, geht wieder temporär). Sprich echter Praxisvergleich.
Webserver: Für eine Firma, welche OS'e IP nur über einen Übersetzer namens
NetBIOS kennen eine gewagte Aussage, siehe auch, wieviel Prozente sie vom
Web serven. Leider werden immer mehr dazu umsteigen..... schniff!
Ich findes es nicht schlimm, meine Hardware nach meinem OS zu kaufen
(wahrscheinlich habe ich mich 11 Jahren OS/2 Benutzung schon darauf
eingestellt). Das ich nicht alles von der Stange kaufe ist doch normal. Was
interessiert mich für einen Firewall eine SMP Maschine oder einen RAM
Giganten, währrend mein POVray Rechner den kleinsten Speicher (RAM/HD) hat.
Alles muß doch zusammen passen oder so optimiert sein, daß es der Aufgabe
gewachsen ist... oder?! Genauso Architekturfragen. Bloß weil NT 4GB RAM
Unterstützt (ist ja auch bald zu wenig) und riesige Files, ändert es doch
nichts daran, daß es RAM verschwendet, blockiert und bei großen Files
sowieso die Programme darauf abgestimmt, sonst "dr.watson". Nein danke. Mein
kleinster Rechner war einmal ein 4MB 486sx Notebook mit BSD386 0.1 drauf
lief und konnte über terminal RAID Channels und Mainframe Subsysteme
Programmieren. Reinrassiges 32bit system.... Läuft! Was will ich da mit
einer GUI? Seit wann ist eine GUI eine Vorraussetzung für ein gutes system
(klar Bequemlichkeit mal ausgenommen). Auf Shell bin ich mächtig, schnell,
zielorientiert und effektiv. Ein 2MB System sollte ausreichen um eine bshell
zu starten und ich kann Files hin und herschieben. Die selbe Aufgabe unter
NT4Srv kleinem Bruder 4WKS braucht für's selbe minimum 16MB. Ich kann das
Gewand ändern unter X wie mir gerade der Tag paßt; unter eNTe sieht sie
immer so aus wie's Billy haben wollte (außer einer installiert irgendeinen
Internet destroyer x.y....)
So, ende meiner Predigt, mein Zug fährt gleich ein und ich sende daß ganze
noch in den Äther.
Gruß
Sam

> -----Original Message-----
> From: Bernd Walter [SMTP:ticso(at)cicely.de]
> Sent: Friday, October 15, 1999 11:48 AM
> To: Harold Gutch
> Cc: Bernd Walter; Samer, Michael, IN; de-Bsd-Chat (E-Mail)
> Subject: Re: Das Imperium schlägt zurück...
>
> On Fri, Oct 15, 1999 at 03:55:19AM +0200, Harold Gutch wrote:
> > On Thu, Oct 14, 1999 at 06:08:44PM +0200, Bernd Walter wrote:
> > > Hardware die unter FreeBSD nicht laeuft kaufe ich gar nicht erst.
> > > Was nutzt mir Hardware bei der ich gezwungen werde bei einem
> bestimmten anderen
> > > Hersteller erst Software zu kaufen damit die laeuft.
> > >
> > Man _koennte_ natuerlich ebenso sagen:
> > "Software mit der mein <wasweissich> nicht laeuft kaufe ich gar
> > nicht erst.
> > Was nutzt mir Software bei der ich gezwungen werde bei einem
> > bestimmten anderen Hersteller erst Hardware zu kaufen damit
> > die laeuft."
>
> Der Vergleich hinkt, weil ich nicht bei einem bestimmten kaufen muss,
> sondern
> eigendlich bei jedem Geraet mehrere Hersteller zur Auswahl habe.
> Wenn er zutreffen wuerde waere das sicherlich genauso schlecht.
>
> >
> > Das mag zwar nicht unbedingt fuer dich zutreffen, aber gerade im
> > Hinblick auf "classic SCSI" <-> CAM ist diese Aussage sicherlich
> > etwas, das viele andere Leute so sehen.
> >
> Ich selber hatte Glueck gehabt ein Bekannter leider nicht.
> Denoch muss ich sagen das ich diesem Schritt als gelungen Empfand, weil
> doch
> einiges an sehr wichtigen Features hinzugekommen sind die anders nur
> schlecht
> realisierbar gewesen waeren.
>
> --
> B.Walter COSMO-Project
> http://www.cosmo-project.de
> ticso(at)cicely.de Usergroup info(at)cosmo-project.de

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Received on Fri 15 Oct 1999 - 13:36:32 CEST

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